Die skandalträchtige Geschichte des Wiener Krankenhaus Nord ist um einen Aufreger reicher: Alleine die Gartenanlage des Milliardenprojekts kostet ungefähr sechs Millionen Euro.
„Natur hilft Menschen, gesund zu werden“, erklärte der damalige Vizegeneraldirektor des KAV, Thomas Balazs, im Juni 2016, als er das Garten- und Grünraumprojekt für das Spital präsentierte. „Deshalb war von Anfang an klar, dass wir einen großen, schönen Heilgarten für die künftigen Patienten haben möchten, aber auch für deren Besucher und das Personal.“
Kosten von bis zu 140 Euro pro Quadratmeter
Das lässt sich der Krankenanstaltenverbund einiges kosten: 120 bis 140 Euro pro Quadratmeter wurden für die Grünflächen rund um das KH Nord veranschlagt. Bei einer Fläche von 47.000 Quadratmetern kommt man auf ungefähr sechs Millionen Euro. Allein die jährliche Pflege und Erhaltung der Anlage wird einem Bericht des „profil“ zufolge 250.000 Euro kosten.
Laut dem Nachrichtenmagazin werden die positiven medizinischen Effekte von Heilgärten - vor allem in den USA - seit den 1990er-Jahren erforscht. In dem Bericht werden daher nordamerikanische Spitäler mit dem KH Nord verglichen. Das Smilow Cancer Hospital in New Haven, Connecticut, habe etwa eine Grünanlage von nur 300 Quadratmetern. Und legt man die 1000 Quadratmeter Gartenfläche des Kindespitals im kanadischen Montreal mit seinen 150 Betten auf die 800 Betten des KH Nord um, kommt man auf 5300 Quadratmeter - beim Wiener Skandal-Spital sind es allerdings gleich 47.000.
ÖVP: „Es wäre mehr Augenmaß gefordert gewesen“
Die Wiener ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec sieht den Heilgarten im „profil“ zwar positiv, kritisiert allerdings die enorme Größe: „Es wäre mehr Augenmaß gefordert gewesen.“ Das trifft wohl auf zahlreiche Aspekte des Megaprojekts zu.
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