„Zeit ist gekommen“

Polit-Comeback von Udo Landbauer

Politik
28.08.2018 19:09

Die Rückkehr des über die Liederbuch-Affäre gestolperten Udo Landbauer in die Politik steht bevor: Wie der Spitzenkandidat der FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Dienstagabend bekannt gab, wird er künftig als geschäftsführender Klubobmann agieren und am 20. September im Landtag in St. Pölten als Mandatar angelobt.

Landbauer war am 1. Februar, vier Tage nach der Niederösterreich-Wahl, von allen politischen Funktionen zurückgetreten. Grund war die in der Woche vor dem Urnengang bekannt gewordene NS-Liedergut-Affäre bei der Burschenschaft Germania, deren stellvertretender Vorsitzender er war. Landbauer legte auch seine Germania-Mitgliedschaft zurück. Knapp sieben Monate später hat der 32-Jährige nun sein Comeback verkündet. Er übernimmt das Mandat von Michael Schnedlitz, der an seiner Stelle in den Landtag eingezogen war.

Michael Schnedlitz (links) und Udo Landbauer (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, facebook.com, krone.at-Grafik)
Michael Schnedlitz (links) und Udo Landbauer

Es sei die „Zeit gekommen, um endlich wieder politisch tätig zu sein“, sagte Udo Landbauer am Dienstag. Es habe der Wahrheit entsprochen, was er in der Causa Germania gesagt habe. Das sei nunmehr bewiesen. Landbauer war im Verfahren als Zeuge geführt worden.

Udo Landbauer (Bild: APA/Robert Jäger)
Udo Landbauer

Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen ein
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegen vier Personen, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der Wiener Neustädter Burschenschaft verantwortlich zeichneten, wurde vergangene Woche eingestellt. Die Anklagebehörde verwies am Freitag auf die in Ansehung des Verlags- und Ausgabezeitpunktes im Jahr 1997 eingetretene Verjährung.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Udo Landbauer (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Udo Landbauer

Landbauer-Appell an politische Mitbewerber
Sein Rückzug am 1. Februar nach den aufgetauchten Vorwürfen sei ein „gutes Zeichen“ gewesen, sagte Landbauer anlässlich seines bevorstehenden Comebacks weiter. Jetzt appelliere er an die politischen Mitbewerber, dass man Untersuchungsergebnisse unabhängiger Behörden akzeptiere. Der 32-Jährige betonte zudem, dass er sich „immer ganz klar“ von Extremismus und Antisemitismus distanziert habe.

Udo Landbauer (Bild: AFP)
Udo Landbauer

Er freue sich, wieder „Mitglied des Teams“ zu sein, so Landbauer. Er wolle im Landtag mit allen gut zusammenarbeiten - „fachlich, sachlich, fundiert und zielorientiert“. Mit dem amtierenden Klubobmann Martin Huber, der diese Funktion auch behält, werde er eine „Aufteilung der Arbeit“ finden.

V.l.n.r.: Gottfried Waldhäusl, FPÖ-NÖ-Chef Walter Rosenkranz, Udo Landbauer und der geschäftsführende Parteiobmann Christian Höbart (Bild: APA/FPÖ NIEDERÖSTERREICH)
V.l.n.r.: Gottfried Waldhäusl, FPÖ-NÖ-Chef Walter Rosenkranz, Udo Landbauer und der geschäftsführende Parteiobmann Christian Höbart

Volle Unterstützung für Gottfried Waldhäusl
Klargestellt hat Landbauer am Dienstag auch, dass er mit seiner Rückkehr nicht das Ziel hat, den FPÖ-Sitz in der niederösterreichischen Landesregierung zu übernehmen. „Das stand und steht nicht zur Debatte.“ Gottfried Waldhäusl mache als Landesrat „hervorragende Arbeit“. Ihn wolle er auch „bestmöglich unterstützen“. Die finale Entscheidung zur Rückkehr sei „übers Wochenende“ gefallen, sagte Landbauer zudem.

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