Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist am Donnerstag in Singapur von Premierminister Lee Hsien Loong feierlich mit militärischen Ehren empfangen worden. Die Begegnung fand im Istana, dem Präsidentenpalast in dem südostasiatischen Stadtstaat, statt. Kurz traf auch mit Singapurs Präsidentin Halimah Yacob zusammen. Nach den Gesprächen gab es ein gemeinsames Mittagessen.
Ministerpräsident Lee ist heuer Vorsitzender der Gruppe südostasiatischer Staaten (ASEAN). Der amtierende EU-Ratsvorsitzende Kurz sprach mit ihm insbesondere über den Kampf gegen Klimawandel und gegen Cyberkriminalität.
Wirtschaftliche Beziehungen intensivieren
Fragen von Journalisten waren im Istana nicht erlaubt. Singapurs Premier hob in seiner Rede beim Mittagessen die wirtschaftlichen Beziehungen mit Österreich und einige rot-weiß-rote Vorzeigeprojekte in dem südostasiatischen Staat hervor. Durch das kommende Freihandelsabkommen zwischen der EU und Singapur werde sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Österreich hoffentlich noch intensivieren, sagte er.
Zölle zwischen den Ländern fallen
Das Freihandelsabkommen Singapurs mit der EU werde laut der Einschätzung von Kanzler Kurz bereits im Oktober realisiert. Damit würden alle Zölle zwischen den Ländern fallen. Das Außenhandelsvolumen zwischen Österreich und Singapur umfasse rund 500 Millionen Euro und sei „ausbaufähig“. Große Hoffnungen setzt die österreichische Delegation in ein Projekt zum autonomen Fahren in Singapur, wo Magna in Graz einen „strategischen Auftrag“ erhalten könnte.
Singapurs Erfolgsgeschichte unter der Lupe
Kurz verwies auch auf die restriktive Flüchtlings- und Einwanderungspolitik Singapurs. Gleichzeitig sei der wohlhabende Stadtstaat mit einer enormen ökonomischen Erfolgsgeschichte international auf der Suche nach den besten Köpfen. Beim Thema Fachkräftemangel in Österreich müsse man zuallererst das eigene heimische Arbeitskräftepotenzial rekrutieren. Erst dann komme „qualifizierte Zuwanderung“ infrage, wozu auch die Rot-Weiß-Rot-Card mit einer Regionalisierung gehöre.
Zu den Entwicklungen rund um die BVT-Razzia wollte sich der Kanzler auf seiner Asien-Reise bisher nicht äußern.
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