„SOKO Donau“-Star Stefan Jürgens über Wien, Backhendl-Salat, traurige Gedichte und Tonleitern.
„Krone“: Sie wollten mich in dem typischen Wiener Beisl „Rebhuhn“ zum „Sommergespräch“ treffen.
Stefan Jürgens: Ja, erstens, weil es wirklich gut ist, und weil es sehr nah an meiner Wohnung liegt.
Und weil Ihnen die Wiener Küche schmeckt?
Ja, und wie! Ich komme ja aus dem Ruhrgebiet und bin von Haus aus eher deftige Küche gewohnt. Und wenn ich hier auf etwas Deftiges Lust habe, dann ist es am liebsten ein Backhendlsalat oder ein Wiener Schnitzel.
Seit 13 Jahren machen Sie nun schon „SOKO Donau“. Würden Sie Wien als Ihre zweite Heimat bezeichnen?
Wien ist als ein Teil meines Lebensmittelpunkts gar nicht mehr wegzudenken.
Was, wenn es die „SOKO“ einmal nicht mehr gibt?
Ich bin immer schnell woanders hingezogen und hab‘ nie zurückgeblickt. Das ist so ein Teil meines Lebens. Aber bei Wien, das ist für mich sehr schwierig, mir vorzustellen, einmal nicht mehr hier zu leben. Aber warten wir’s mal ab, wie das Leben eben so spielt.
Sind Sie nicht vertraglich ohnedies gebunden?
Ich habe nie langfristige Verträge akzeptiert, wollte immer jedes Jahr neu entscheiden können, was ich tue. Ich brauche diese Möglichkeit, jederzeit zu sagen: Jetzt ist der Punkt erreicht, etwas anderes zu machen. Das Leben ist zu kurz, dass man sich langfristig bindet.
Brauchen Sie keine Konstante in Ihrem Leben?
Doch, dafür hab ich ja die Musik immer schon gehabt in meinem Leben. Bei uns gab’s ein altes Klavier im Wohnzimmer, da musste ich schon als Zehnjähriger ran. Ob ich wollte oder nicht. Als ich in die Pubertät kam, hab ich dann so traurige und tiefsinnige Gedichte geschrieben und vertont, und da fing es dann so richtig an. Seitdem hat mich Musik überall hinbegleitet.
Wollten Sie nie hauptberuflich Musiker werden?
Das war mein vordergründiges Ziel. Als ich aber mit 17 in einer Theatergruppe eine Rolle übernahm, war klar: Die Rampensau liegt mir mehr, als Tonleiter zu üben. Ich habe aber trotzdem immer Bands gehabt und mit 40 mein erstes Album gemacht. Weil es einige Zeit gedauert hat, hieß es auch „Langstreckenlauf“.
Man kennt Sie stets freundlich und gut gelaunt. Woher kommt Ihre gute Laune?
Ich hole mir meine gute Laune, indem ich jeden Morgen versuche, mich meines Lebens zu erfreuen. Und ich würde mich auch als einen demütigen Menschen betrachten: Denn nichts ist selbstverständlich, und dafür geht’s mir sehr gut.
Stefan Weinberger, Kronen Zeitung
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