Der Besuch einer Gruppe unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge auf einem Schlachthof im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg sorgt für Aufregung. Just als Tierschützer gegen den Betrieb protestierten, fuhr ein Kleinbus mit den Jugendlichen vor, die einer Schächtung beiwohnten …
Bereits in der Vorwoche geriet der Schlachthof in die Schlagzeilen: Rund um das Islamische Opferfest sollen mehr als 500 Schafe aus Rumänien herangekarrt und tagelang der prallen Sonne ausgesetzt und nicht getränkt worden sein. Es hagelte eine Reihe von Anzeigen, auch Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) - unter anderem für Tierschutz verantwortlich - schaltete sich ein.
Video: krone.at-Lokalaugenschein beim Schlachtbetrieb
Die anstehenden Serien-Schächtungen riefen Aktivisten des Vereins „RespekTiere“ auf den Plan, die in der 1500-Seelen-Gemeinde Stellung bezogen und lautstark protestierten. Ein Dutzend Polizisten begleitete die Demonstration.
„Sehr irritierend“
Die Stimmung war aufgeheizt, als plötzlich ein Kleinbus der Hilfsorganisation SOS Kinderdorf am Hof vorfuhr. Vier junge Burschen stiegen aus und spazierten an der Demo vorbei in den Betrieb, um der rituellen Schlachtung beizuwohnen. Das Fleisch nahmen sie mit. Kritik ließ nicht lange auf sich warten. „Sehr irritierend und der Integration sicher nicht förderlich“, so eine Augenzeugin.
„Jugendliche sind sehr gut integriert“
Eine Sprecherin von SOS Kinderdorf zur „Krone“: „Diese Jugendlichen sind sehr gut integriert, gehen zur Schule und sprechen Deutsch. Für die Entwicklung junger Menschen ist es wichtig, die Möglichkeit zu haben, sich mit der eigenen Herkunft auseinanderzusetzen.“
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
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