Drahtzieher Moskau?
Nowitschok-Opfer: Idente Giftart wie bei Skripals
Das Nervengift, an dem im Juli die 45-jährige Dawn S. im englischen Salisbury starb, ist identisch mit dem beim Attentat auf die Skripals verwendeten Nowitschok-Kampfstoff. Das hätten nun auch Untersuchungen der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) bestätigt, teilte das britische Außenministerium am Dienstag mit. London bezichtigt erneut Moskau als Drahtzieher und verurteilt die Tat.
Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Beide entkamen nur knapp dem Tod und leben heute an einem geheimen Ort.
Nowitschok gehört zu den tödlichsten Kampfstoffen
Im Juli kam ein britisches Paar aus dem nahen Amesbury versehentlich mit dem Nervengift in Kontakt. Der Mann hatte nach eigenen Angaben ein Fläschchen gefunden, das er irrtümlich für einen Parfümflakon hielt und seiner Freundin Dawn schenkte. Sie rieb sich mit der Flüssigkeit ein - die 44-jährige dreifache Mutter starb einen qualvollen Tod. Ihr Freund Charlie (45) überlebte, ist aber nach wie vor gesundheitlich angeschlagen.
Nowitschok gehört zu den tödlichsten Kampfstoffen. Sowjetische Forscher entwickelten die Serie neuartiger Nervengifte in den 1970er- und 80er-Jahren im Geheimen, um internationale Verbote zu umgehen. Auch andere Länder forschten damit.
Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise zwischen Großbritannien und Russland aus. Die Polizei konnte mittlerweile Verdächtige verhaften.
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