Wie der New Scientist in seiner Online-Ausgabe berichtet, ist bei der Air Force derzeit schon ein Testrechner aus 336 Playstations am Werkeln. Wegen der guten Erfahrungen soll der Supercomputer jetzt kräftig erweitert werden - um 2.200 Konsolen zum Stückpreis von 300 US-Dollar (etwa 210 Euro). "Wir mussten schauen, wie wir mit einem kleinen Budget eine möglichst hohe Rechenleistung erzielen können", erklärt Richard Linderman, ein Mitarbeiter der Air-Force-Laboratorien in Rome im Bundesstaat New York.
Zum Einsatz kommt das Gerät bei der Analyse von Radarsignalen. Außerdem soll der Computer das menschliche Gehirn in Teilen simulieren können. "Ein großer Vorteil der Maschine ist, dass wir ihr während einer laufenden Berechnung neue Aufgaben stellen können. Bisherige Superrechner bekommen einen Auftrag, und während sie ihn bearbeiten, sind sie in einer Art Dämmerschlaf", sagt Linderman.
Das Nadelöhr sind die Verbindungskabel
Doch natürlich müssen die Forscher bei ihrem Billig-Computer, der immerhin noch zwei Millionen Dollar kostet, auch Abstriche machen. Zum einen arbeitet die Maschine nur mit 32 Bit statt mit 64. "Außerdem lassen die Netzwerkkabel, mit denen die Playstations zusammen geschaltet sind, nur ein Zehntel der Daten durch, die nach gegenwärtigem Stand der Technik möglich wären", sagt der unabhängige Computerexperte Charles Leiserson vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Trotzdem sei das Projekt sinnvoll: "Wann immer es möglich ist, sollte man bei der Konstruktion von Superrechnern auf herkömmliche Bauteile zurückgreifen", so Leiserson.
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