Ex-Nationalratsabgeordneter Dominik Schrott (ÖVP) muss einen Teil der Förderung, die er für seinen Verein „Tiroler Kinderwelt“ vom Land bekommen hat, zurückzahlen. Eine Leistung sei aber klar nachweisbar gewesen. Das ergab eine Prüfung des Landes.
Dem Verein waren 24.000 Euro für die Gestaltung einer Online-Karte für familienfreundliche Wanderwege zugeflossen. Wie viel davon nun retour an das Land gehen muss, wollte die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) am Freitag nicht sagen. Sie verwies auf das laufende Förderverfahren, das erst dann abgeschlossen sei, wenn die Gelder tatsächlich zurückbezahlt wurden. Aber auch danach sei unklar, ob man die zurückbezahlte Summe nennen könne. Dies müsse rechtlich geklärt werden.
Das sagt das Land:
Hier die genaue Stellungnahme der Landes-Abteilung: „Die Abteilung Gesellschaft und Arbeit des Landes Tirol hat seit Einlangen der Unterlagen des Vereins Tiroler Kinderwelt Ende letzter Woche eine genaue Prüfung vorgenommen. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Wander-Applikation im Auftrag des Vereins Tiroler Kinderwelt entwickelt wurde. Die Prüfung ergab auch, dass die Fördersumme, die anerkannt werden kann, in die Entwicklung der Applikation geflossen ist, jedoch keine weiteren Mittel, wie es das Förderansuchen ursprünglich vorsah, nachgewiesen wurden. Durch Konsultation von hausinternen IT-ExpertInnen wurde festgestellt, dass die technischen Vorhaben nicht vollständig umgesetzt wurden. Es musste im Zuge der Prüfung auch festgestellt werden, dass die Applikation inhaltlich noch nicht befüllt ist. Deshalb wurde die Fördervereinbarung nur teilweise erfüllt. Aus diesen Gründen wurde dem Verein Tiroler Kinderwelt mitgeteilt, dass ein beträchtlicher Teil der Fördersumme an die Fachabteilung zurückzuzahlen ist. Die Höhe der rückzuzahlenden Förderung wurde dem Fördernehmer bekannt gegeben.“
Schrott will alles zurückzahlen
Und was sagt Dominik Schrott dazu? „Wir als Tiroler Kinderwelt sind sehr darum bemüht, die Web-Applikation ,Familienwandern Tirol´ in Bälde den Tiroler Familien zur Verfügung stellen zu können. Trotz der negativen medialen Berichterstattung ist es uns gelungen, einen privaten Investor für dieses Projekt zu finden. Er wird uns nicht nur darin unterstützen, die noch ausständige Befüllung fertigzustellen. Er wird auch den Betrieb der App übernehmen. Aus diesem Grund wird es notwendig sein, sämtliche Nutzungsrechte an der bereits fertiggestellten Web-Applikation diesem zu übertragen. Da sich der Verein Tiroler Kinderwelt nun aus dem Projekt zurückzieht, wird dieser auch die gesamte erhaltene Förderung an das Land Tirol zurückzahlen!“
Förderung floss in die App
Die Wander-Applikation im Auftrag des Vereins Tiroler Kinderwelt sei entwickelt worden, wurde betont. Die anerkannte Fördersumme sei auch tatsächlich in die Entwicklung der Applikation geflossen. „Es ist etwas passiert. Die technischen Vorhaben wurden aber nur teilweise umgesetzt, nicht vollständig“, sagte Palfrader unter Verweis auf IT-Experten im Haus. Der Verwendungsnachweis habe nicht zur Gänze erbracht werden können.
App noch nicht mit Leben erfüllt
Es sei im Zuge der Prüfung auch festgestellt worden, dass die Applikation inhaltlich noch nicht befüllt worden ist. Deshalb sei die Fördervereinbarung nur teilweise erfüllt worden. Dass eine ursprünglich bewilligte Förderung nach Prüfung wieder zurückverlangt werde, sei übrigens „kein Ausnahmefall“, so Landesrätin Palfrader.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.