Tragisch hat am Freitag im Raxgebiet die Suche nach einem 25-jährigen Niederösterreicher geendet, den besorgte Arbeitskollegen am Vortag als vermisst gemeldet hatten. Gegen 10.30 Uhr wurde der Verkäufer unterhalb des Predigtstuhl-Gipfels tot aufgefunden. Er war etwa 150 Meter in die Tiefe gestürzt.
Am Mittwoch stellte der Verkäufer sein Auto nordöstlich von Mürzzuschlag auf dem Parkplatz am Preiner Gscheid ab und unternahm von dort die etwa vier Stunden lange Tour auf den 1903 Meter hohen Predigtstuhl. Als er am Donnerstag um 14 Uhr zu Hause in Bad Erlach nicht zur Arbeit erschien, machten sich seine Kollegen große Sorgen und erstatteten die Anzeige.
„Es war für uns alle sehr gefährlich“
Das Handy des Vermissten wurde angepeilt, ein Hubschrauber angefordert. Die Alpinpolizei und 30 Bergretter aus Ebene Reichenau und Mürzzuschlag durchkämmten mit zwei Suchhunden bis in die Nacht hinein das felsige Grenzgebiet zwischen der Steiermark und Niederösterreich. „Es war für uns alle sehr gefährlich“, berichtet ein erhebender Beamter, „deshalb wurde die Aktion um 23 Uhr abgebrochen.“
Als der Suchtrupp zurück ins Tal kam, erfuhr die Polizei, dass Wanderer auf dem Gipfel des Predigtstuhls einen herrenlosen Rucksack gefunden hätten. Am Freitag um 8 Uhr startete die zweite Suchaktion, diesmal überflog ein Alpinpolizist an Bord des Innenministeriums-Hubschraubers das Gebiet rund um den Predigtstuhl. Um 10.30 Uhr wurde der Bergwanderer dann entdeckt.
Warum der 25-Jährige den Halt verloren hatte, wird wohl nicht mehr geklärt werden können. Fest steht, dass er etwa 50 Meter in freiem Fall abstürzte und danach weitere 100 Meter über felsiges Gelände kollerte. Für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät - er war sofort tot. Seine Angehörigen werden psychologisch betreut.
Manfred Niederl, Kronen Zeitung
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