Zehn Prozent der steirischen Pflichtschüler sind Muslime - in Graz ist der Anteil noch weitaus höher. Daraus ergeben sich ganz offenkundig Probleme. Verzweifelte Lehrer haben die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) bereits um Hilfe gebeten. Die Grazer ÖVP fordert ein Kopftuchverbot in Schulen - für Schülerinnen und Lehrerinnen. In den Grazer Pflichtschulen sind Kreuze wieder verpflichtend vorgeschrieben, heimische Feste sollen gefeiert werden.
40.329 Volksschüler gibt es in der Steiermark - 4122 sind Muslime. In den Neuen Mittelschulen sind es 2437 von 25.724 (die Zahlen können bis Anfang Oktober ganz leicht variieren). Jedes zehnte steirische Pflichtschulkind (6559 von 66.053) gehört also dem Islam an.
Noch deutlicher ist der Anteil in Graz. 28,1 Prozent der Pflichtschüler sind muslimischen Glaubens - 25,5 Prozent in den Volksschulen, 34,3 in den Neuen Mittelschulen. Die Zahlen stammen aus dem Schuljahr 2017/18.
Handlungsanleitung für steirische Pädagogen
Die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) will nichts schönreden: „Auch bei mir haben sich Lehrer gemeldet, die über Probleme bei der Integration sprechen wollen und Hilfe brauchen. Ich stehe natürlich zur Verfügung.“
„Oft befällt mich das Gefühl der Machtlosigkeit“, klagt ein Lehrer. Ein anderer sagt: „Es macht mich manchmal fassungslos, was ich zu hören bekomme.“
Lackner: „Grundsätzlich gilt, dass man in steirischen Schulen westliche Werte vertreten muss. Wir lassen die Lehrer mit ihren Problemen nicht allein, erarbeiten eine Handlungsanleitung für Lehrer, die klar regelt, was zu tun ist, wenn grundsätzliche Gepflogenheiten nicht eingehalten werden.“
Zusätzlich wurde die Schulsozialarbeit um 65.000 Stunden aufgestockt. Und es gibt zahlreiche Projekte in Schulen, die die Integration fördern sollen.
Kopftuchverbot und Kreuzpflicht in Klassen
Der Grazer VP-Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner fordert noch deutlichere Signale. Er plädiert für „ein Kopftuchverbot für Schülerinnen bis 14. Auch Lehrerinnen (etwa im islamischen Religionsunterricht) sollen kein Kopftuch tragen dürfen.“
Per Verordnung hat Hohensinner die Kreuzpflicht in Grazer Pflichtschulen eingeführt: „Als Zeichen, dass ich das Christentum als Fundament ansehe.“ Es gibt auch die klare Order an Pflichtschulen, heimische Feste zu feiern. Kein Verständnis hat Hohensinner für fehlende Schüler im Ramadan oder muslimische Kinder, die nicht zum Turnunterricht dürfen.
Hohensinner setzt auch auf den Dialog mit den Religionsgemeinschaften. Islamische Religionslehrer werden an der Uni-Graz weitergebildet.
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