Schneller als gedacht

EU-Kommission: Ende für Zeitumstellung schon 2019!

Ausland
14.09.2018 11:23

Das Ende der Zeitumstellung könnte schneller als gedacht kommen: Die EU-Kommission spricht sich für eine Abschaffung bereits mit 2019 aus und folgt damit dem Vorschlag ihres Präsidenten Jean-Claude Juncker. Der Plan sieht dabei folgendermaßen aus: Am 31. März 2019 würden das letzte Mal die Uhren in den EU-Staaten verpflichtend umgestellt. Beim nächsten Termin, dem 27. Oktober 2019, wäre die Zeitumstellung für die Mitgliedstaaten dann schon freiwillig. Danach soll es keine weiteren Umstellungen zwischen Sommer- und Winterzeit geben.

Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, benötigt es nun noch die Zustimmung des EU-Parlaments und der einzelnen Mitgliedsstaaten. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc erklärte am Freitag, sie habe bereits mit dem österreichischen Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) über das genaue Prozedere gesprochen. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovics, erklärte, die „Botschaft, die wir heute aussenden, ist ganz klar: Es ist an der Zeit, nicht mehr mit der Zeit herumzupfuschen.“

(Bild: APA/Georg Hochmuth, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Mehr Zeitzonen innerhalb der EU drohen
Mit der Lösung, dass sich letztendlich jeder Mitgliedstaat für die Sommer- oder Winterzeit entscheiden kann, drohen aber freilich auch Koordinationsschwierigkeiten. So könnte etwa Deutschland die Sommerzeit wählen, Österreich die Winterzeit, Belgien die Sommerzeit und die Niederlande wiederum die Winterzeit. Bulc erklärte dazu: „In der Theorie gibt es viele Möglichkeiten. Ja, in der Theorie wäre das möglich.“ Man werde natürlich immer den Willen der Staaten respektieren. Gleichzeitig sei aber auch der Rat aufgefordert, „Lösungen zu finden, die für die Nachbarländer sinnvoll sind“.

EU-Umfrage führt zu klarem Ergebnis
In einer EU-Online-Umfrage hatten sich mehr als 80 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung abzuschaffen. Was die Beteiligung betrifft, lag Österreich - gemessen an der Bevölkerungsgröße - an zweiter Stelle hinter Deutschland. Laut dem offiziellen Ergebnis nahmen in Deutschland 3,79 Prozent der Bevölkerung an der Umfrage teil, in Österreich 2,94. Schlusslicht ist Großbritannien mit nur 0,02 Prozent Beteiligung.

Das sagen die Österreicher zur Abschaffung der Zeitumstellung:

In Österreich war eine Mehrheit von 77 Prozent für ein Ende der Zeitumstellung, in der gesamten EU waren es 84 Prozent. Nur in Zypern und Griechenland sprachen sich Mehrheiten (53 und 56 Prozent) für die Beibehaltung der Zeitumstellung aus.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Sommerzeit 1973 wegen der Ölkrise eingeführt
Die Sommerzeit wurde 1973 im Zuge der Ölkrise eingeführt, um Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Die erste Sommerzeit führte damals Frankreich ein. In den folgenden Jahren gab es quer durch Europa unterschiedliche Umstellungssysteme. Mit dem Zusammenschluss zur Europäischen Union wurde dieser Umstand beseitigt. Seit 1998 gibt es unter den EU-Mitgliedsstaaten einen harmonisierten Zeitpunkt: Die Uhren werden dabei immer am letzten Sonntag im März vor und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurückgestellt.

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