Fünf Wochen vor Wahl
SVP beschwor mit Kurz den „Südtiroler Traum“
Die Südtiroler Volkspartei ist endgültig im Wahlkampfmodus. Fünf Wochen vor der Landtagswahl am 21. Oktober beging die Sammelpartei Freitagabend vor knapp über 1000 Sympathisanten in einer Firmenhalle in Bozen ihren Wahlkampfauftakt. Landeshauptmann Arno Kompatscher beschwor den „Südtiroler Traum“, den es zu erhalten gelte. „Stargast“ Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) pries Südtirol als ein Erfolgsmodell.
Der „Südtiroler Traum“, er bestehe vor allem in der Zukunftssicherheit, die ein „stabiles Land“ wie Südtirol garantiere, in dem Bekenntnis zu Tradition und Gemeinschaftssinn, rief Kompatscher den Anhängern in der Produktionshalle eines Bozner Stahlbauunternehmens zu. Und der Landeschef ließ keinen Zweifel daran: Wer diesen Traum bewahren wolle, müsse SVP wählen.
Das Wahlziel der Wiedererlangung der absoluten Mandatsmehrheit, die die SVP bei der Landtagswahl 2013 erstmals seit 1948 verloren hatte, kam weder Kompatscher noch Parteichef und Landesrat Philipp Achammer im Verlauf der Veranstaltung über die Lippen. Ein „ganz ganz starkes Ergebnis“ wolle man erreichen, so Achammer und rief die SVP-Funktionäre und Mitglieder zu „Einigkeit und Geschlossenheit“ auf.
Kompatscher über Kurz: „Stratege, auf den ganz Europa schaut“
Und dann holte er den „Strategen“ auf die Bühne, auf den „ganz Europa schaut“, wie der Parteichef meinte: Bundeskanzler und ÖVP-Chef Kurz. Dieser war zuvor, umringt von zahlreichen Fotografen und Kamerateams, darunter auch einige aus Deutschland, etwas verspätet seit an seit mit der SVP-Spitze unter Popmusik-Klängen in die Halle eingezogen. Zuvor hatte der Kanzler noch -. in Reaktion auf so manch italienischen Kritiker - betont, als Chef der SVP-Schwester ÖVP beim Wahlkampfauftakt zugegen zu sein.
Kurz: „Schauen oft neidig nach Südtirol“
Kaum die Bühne betreten, rührte Kurz dann in seiner rund 20-minütigen Rede kräftig die Werbetrommel für die Sammelpartei. Diese sei der Garant dafür, dass Südtirol so hervorragend dastehe wie heute. „Wir schauen oft neidig, bewundernd nach Südtirol, das uns immer ein echtes Herzensanliegen ist“, erklärte der Kanzler und verwies auf Vollbeschäftigung und einen boomenden Tourismus. Die SVP sei eine „starke Schwesterpartei“, zu der „wir aufsehen“, so Kurz. „Das ist auch eine wichtige Entscheidung für uns“, meinte der Bundeskanzler in Anspielung auf die Landtagswahl.
Umfrage: SVP weit von Absoluter Mehrheit entfernt
Für die SVP geht es bei der Wahl am 21. Oktober um viel: Auf 45,7 Prozent und 17 Mandate im 35 Sitze umfassenden Landesparlament war die Partei vor fünf Jahren gekommen. Die Absolute scheint derzeit außer Reichweite. Eine im August in der Tageszeitung „Dolomiten“ veröffentliche Umfrage sah die Südtiroler Volkspartei nur mehr bei 39 Prozent. An der angekündigten Demo gegen den Besuch von Bundeskanzler Kurz beim Wahlkampfauftakt nahmen in Bozen laut Medienberichten übrigens nur eine Handvoll Menschen teil.
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