Fälschungssicherer
So sehen die neuen 100- und 200-Euro-Scheine aus
Im nächsten Jahr wird es neue 100- und 200-Euro-Scheine geben - die Banknoten mit besseren Sicherheitsmerkmalen sind am Montag von der Europäischen Zentralbank vorgestellt worden. Die neuen Scheine sollen schwerer zu fälschen sein.
Die Währungshüter tüftelten für die neuen Banknoten neue Sicherheitsmerkmale aus. Der Wert der Scheine wird sich als „Smaragd-Zahl“ auf der linken unteren Ecke befinden. Deren Farbe ändert sich, wenn man die Note neigt. Das Wasserzeichen zeigt ein Porträt der griechischen Mythenfigur Europa. Sie ist die Namensgeberin der zweiten Serie von Euro-Banknoten seit Einführung des gemeinsamen Bargelds 2002: „Europa-Serie“.
Die neue Euro-Banknoten-Serie wird stückchenweise seit 2013 eingeführt. Den Anfang machte am 2. Mai 2013 der Fünfer. Am 23. September 2014 folgte der Zehner, seit dem 25. November 2015 ist der überarbeitete Zwanziger im Umlauf und den neuen Fünfziger gibt es seit dem 4. April 2017. Die Scheine der ersten Generation bleiben gültig und werden nach und nach von den Notenbanken ausgetauscht.
Beim neuen Zwanzig-Euro-Schein warteten die Währungshüter zudem mit einem Novum auf: Die Banknote hat ein „Porträtfenster“, das durchsichtig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Dann sieht man von beiden Seiten ein Porträt der Europa. Auch der Fünfziger hat ein solches „Porträtfenster“.
Zudem sind die Fünfer und Zehner der zweiten Generation mit einer Speziallackierung überzogen, die höherwertigen Scheine nicht. Ziel ist, die kleinen Stückelungen haltbarer zu machen - denn sie wechseln besonders oft den Besitzer. Im Schnitt kostet die Produktion einer Banknote acht bis neun Cent.
Neue Scheine erst 2019 im Einsatz
Bis wir die neuen Banknoten in Händen halten, wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen: Erst Ende Mai 2019 werden diese im Umlauf sein. Zuerst erhalten Banken und Einzelhändler Gelegenheit, Geräte und Personal auf den Umgang mit den Geldscheinen vorzubereiten. Auch Automaten müssen eingerichtet werden. Mit dem neuen Fünfer hatte es im Mai 2013 anfangs Probleme gegeben: An vielen Automaten in Europa konnten Verbraucher ihren Fahrschein oder das Parkticket damit nicht bezahlen, weil die Software der Automaten nicht rechtzeitig umgestellt worden war. Bei den anderen Stückelungen lief dann aber alles reibungslos - nur in Einzelfällen hielt mancher Händler die neuen Scheine anfangs für Falschgeld.
Die Erhöhung der Fälschungssicherheit lohnt sich jedenfalls: In Europa sank die Zahl der Euro-Blüten, die Währungshüter führen das auf die verbesserten Sicherheitsmerkmale zurück. Im ersten Halbjahr 2018 zogen Polizei, Handel und Banken in Europa rund 301.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr - vor allem Zwanziger und Fünfziger. Das waren 17,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2017 und 9,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Schaden lag bei rund 17,4 Millionen Euro.
500-Euro-Schein wird eingestellt
Der einzige Schein, der nicht überarbeitet wird, ist der 500-Euro-Schein. Dieser soll allerdings laut dem EZB-Rat „gegen Ende 2018“ eingestellt werden. Befürworter versprechen sich davon, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. Ob das klappt, ist umstritten. Die im Umlauf befindlichen 500er bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.
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