Sie weint viel, sie wirkt verwirrt. Aber langsam beginnt Jenni nun doch über die Hintergründe ihrer Tat zu sprechen - am vergangenen Wochenende erdrosselte sie in einem Wiener Hotel ihre Lebensgefährtin Sarah (25) mit einem Bademantel-Gürtel. „Sie war so kalt zu mir“, gab die 31-Jährige jetzt der Kripo zu Protokoll.
Laut Aussage der Mordverdächtigen habe sie das Opfer 2014 über Internet kennen gelernt. Bald sei die Deutsche zu ihr nach Wien gezogen. „Unsere Beziehung“, so Jenni, „wurde mit der Zeit schlechter. Weil Sarah ein Doppelleben führte. Sie stand nicht zu mir, behielt eine Wohnung in ihrer Heimat.“ Manchmal sei ihre Freundin „lieb“ gewesen, „aber dann verhielt sie sich mir gegenüber wieder abweisend.“ Auch bei der „Auszeit vom Alltag“, im Hotel, „war sie extrem kalt. Obwohl Sarah mich doch unbedingt heiraten wollte.“
Opfer erhielt vor Tat Schlafmittel
Jedenfalls sei es zu einem Streit gekommen: „Um uns zu beruhigen, mixte ich einen Cocktail mit einem Schlafmittel. Sarah trank mehr davon als ich.“ Und „erst irgendwann später“ wäre die Tat geschehen, „danach kippte ich weg ...“
In den vergangenen Monaten soll sich die 31-Jährige „schlecht gefühlt“ haben, sie aß wenig, nahm stark ab, konsultierte zahlreiche Ärzte: „Sie fanden keine Ursache für mein Leiden.“ Jenni glaubt, körperlich schwer krank zu sein. Ihre Anwältin Liane Hirschbrich wird nun bei Gericht eine Untersuchung der Frau durch einen medizinischen Sachverständigen beantragen.
Martina Prewein und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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