Drama in Niederlanden
Lastenrad prallt gegen Zug: Vier Kinder tot
Unfassbares Unfalldrama in den Niederlanden: Vier Kinder, die in einem Lastenrad unterwegs waren, sind am Donnerstag beim Zusammenstoß mit einem Zug ums Leben gekommen. Ein weiteres Kind und die Lenkerin des Lastenrads seien lebensgefährlich verletzt worden, teilte die Polizei mit. „Es ist ein wirklich fürchterlicher Unfall“, sagte ein Bahnsprecher. Königin Maxima und Regierungschef Mark Rutte äußerten sich bestürzt.
Der Zug war auf dem Weg von Nimwegen nach Den Bosch, als er laut Polizei das dreirädrige Elektrofahrrad erfasste. Dieses war gegen 8.30 Uhr in Oss durch die geschlossene Schranke an einem Bahnübergang gerast und dann mit dem Zug zusammengeprallt. Alle vier Kinder, die bei dem Unfall ums Leben kamen, waren zwischen vier und elf Jahre alt.
An dem Bahnübergang gab es nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP seit 1975 bereits sechs ähnliche Unfälle. Oss liegt in der Region Brabant nahe der deutschen Grenze.
Fahrerin konnte nicht mehr bremsen
Die Polizei teilte mit, die Kinder hätten sich auf ihrem Schulweg befunden. Sie sollten von einer Tagesbetreuungseinrichtung zu Schulen in der Stadt gebracht werden. Die Fahrerin des Rads habe einige Kinder bereits an einer Schule abgesetzt und sei auf dem Weg zur nächsten gewesen, sagten Bekannte der Frau. Augenzeugen sagten dem niederländischen Radio, dass die Bremsen versagt hätten. Die Fahrerin habe gerufen, dass sie nicht mehr bremsen könne.
Das Lastenrad vom Typ Stint wird von vielen niederländischen Kindertagesstätten - oftmals in einer größeren Elektro-Version - genutzt. Dabei steht der Fahrer hinter einer Art großer Kiste, in der bis zu zehn Kinder sitzen können.
Ministerpräsident Rutte reagierte schockiert. Am Rande des EU-Gipfels in Salzburg twitterte er: „Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft angesichts dieses schweren Verlusts.“
Auch das niederländische Königspaar zeigte sich entsetzt. Sie hätten „keine Worte“ angesichts der Tragödie, sagte die Monarchin. „Unsere Gedanken sind bei allen Familien, die ihre Kinder durch ein schreckliches Unglück in Oss verloren haben.“
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