Im Burgenland und in Niederösterreich, ausgesetzt auf Feldwegen, in Schachteln und sogar im Plastiksackerl: Insgesamt 17 Hasen - teilweise trächtig - wurden in den vergangenen zwei Wochen als Fundtiere im Tierheim Parndorf aufgenommen. Tierärztin Claudia Herka ruft nun dazu auf, sich vor der Anschaffung von Tieren richtig über deren Haltung zu informieren.
Sieben Hasen, ausgesetzt zwischen Parndorf und Neudorf. Drei weitere auf einem Feldweg, ebenso in Parndorf. Einige aus dem Bezirk Bruck/Leitha in Niederösterreich. Und ein weiterer Fund auf einem Müllplatz im Plastiksackerl: So lautet die traurige Bilanz der vergangenen zwei Wochen im Tierheim Parndorf. Hier landen die von Tierquälern ausgesetzten Vierbeiner mit den Stupsnäschen und den langen Ohren – wenn sie Glück haben. „Die Dunkelziffer an Tieren, die dort ausgesetzt werden, wo sie sicher niemand findet und die elendig zugrunde gehen, ist um ein Vielfaches höher – das sind leider die Tatsachen“, so Claudia Herka, die sich der armen Seelen in ihrem Tierheim samt Gnadenhof annimmt.
"Tiere machen Arbeit und benötigen Zeit, darüber muss man sich im Klaren sein. Sonst landen bald die nächsten Hasen in einer Schachtel im Wald."
Claudia Herka, Tierheim Parndorf
„Vor Anschaffung über Haltung informieren“
Herka: „Die Häufung der Fälle wundert mich. Meist werden Hasen bei den ersten Minusgraden ausgesetzt, wenn die Leute draufkommen, dass man im Winter ein Gehege braucht.“ Die 17 Tiere – darunter eine Mutterhäsin mit sechs Jungen – sind wohlauf, sie warten auf liebevolle Plätze. „Die männlichen Tiere werden kastriert. Einige Weibchen sind eventuell trächtig – das müssen wir beobachten.“ Herka appelliert: „Hasen sind Fluchttiere, keine Schmusetiere. Wer ein Tier aufnehmen möchte, muss sich vor der Anschaffung über artgerechte Haltung informieren. Und sich darüber im Klaren sein, dass Hasen alle sechs Wochen trächtig werden können!“.
Infos zur Vergabe unter der Telefonnummer 0699/1096 7245. Auch Futterspenden für alle Tiere werden dringend gebraucht. www.tierheim-parndorf.at
Melanie Leitner, Kronen Zeitung
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