Kaum noch zu halten

Feministinnen: „iPhones für Frauenhände zu groß“

Elektronik
24.09.2018 10:29

Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,5 Zoll ist Apples seit vergangenem Freitag in Österreich erhältliches iPhone XS Max das bislang größte Smartphone des kalifornischen Konzerns. Vielen Feministinnen ist das jedoch zu groß. Sie werfen dem iPhone-Hersteller vor, die Bedürfnisse der Frauen zu missachten.

Lange Zeit hatte sich Apple dem Trend zum größeren Display widersetzt. Als der Konzern 2007 das erste iPhone veröffentlichte, betrug dessen Bildschirmdiagonale 3,5 Zoll - laut Firmengründer Steve Jobs die „perfekte Größe für die Verbraucher“.

(Bild: AFP)

Doch im Laufe der Jahre wurden die Geräte immer größer und wuchsen mit dem iPhone 4 im Jahr 2012 zunächst auf vier Zoll, zwei Jahre später mit dem iPhone 6 bzw. 6 Plus auf 4,7 und 5,5 Zoll und überschritten schließlich mit dem iPhone XS (6,1) und dem größeren XS Max (6,5) erstmals die 6-Zoll-Marke. Zugleich entfernte der Konzern mit dem iPhone SE sein letztes 4-Zoll-Smartphone aus dem Sortiment.

(Bild: Apple)

Zu groß für Frauenhände
Viele Feministinnen werfen Apple daher nun vor, die Bedürfnisse der Frauen zu ignorieren. Die neuen iPhones seien schlicht zu groß für Frauenhände, so die Kritik.  
Sie habe unter ihrem iPhone 6 lange Zeit am RSI-Syndrom (oft auch als „Mausarm“ bezeichnet) gelitten, schildert die britische Feministin Caroline Criado-Perez gegenüber dem „Daily Telegraph“. Mit dem Wechsel zum iPhone SE seien auch die Schmerzen verschwunden.

Angesichts der Tatsache, dass Frauen mehr iPhones kauften als Männer, sei sie verblüfft darüber, dass Apple seine Geräte nicht für den weiblichen Körper konstruiere. „Wir sollten darüber wütend sein, wir zahlen schließlich genauso viel Geld dafür wie Männer.“

(Bild: AFP)

Kaum noch zu halten
Kritik kam auch von „New York Times“-Autorin Zeynep Tufekci. Via Twitter beanstandete sie, dass Frauen mit kleineren Händen nun mit einem Gerät konfrontiert seien, dass sie kaum noch halten könnten und ständig riskierten, fallenzulassen.

Und auch die britische Labour-Abgeordnete Jess Philips rügte Apple für das auf den Mann abgestimmte Produktdesign des iPhones. Unternehmen müssten besser erkennen, dass ihre Vorstellung von der Norm den Anforderungen aller Kunden entspricht, sagte sie. Apple selbst hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

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