Rebellenhochburg
Hunderte IS-Kämpfer nach Idlib umgesiedelt
Hunderte IS-Kämpfer sind am Montag in Syriens letzte Rebellenhochburg Idlib überführt worden. Regierungstruppen hätten die Dschihadisten über Nacht von der östlichen Provinz Deir Essor nahe der Grenze zum Irak in den Osten Idlibs gebracht, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Mehr als 400 IS-Kämpfer wurden demnach in die Nähe von Gebieten gebracht, in denen sich weitere dschihadistische Gruppen aufhalten. Derzeit lägen aber noch keine Informationen vor, ob die IS-Mitglieder diese Gebiete auch erreicht haben.
Schaffung von demilitarisierter Zone
Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten sich vor einer Woche auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der nordwestlichen Provinz Idlib geeinigt. Eine Großoffensive auf die Rebellenhochburg mit potenziell katastrophalen Folgen für die Einwohner wurde damit womöglich abgewendet. Russland unterstützt in Syrien Machthaber Bashar al-Assad, die Türkei steht auf der Seite der Rebellen.
Mehr als die Hälfte der Provinz Idlib wird von der Dschihadistenallianz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert, die vom ehemaligen syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida angeführt wird. Neben der HTS sind weitere dschihadistische Gruppen in Idlib aktiv.
Im Mai hatte die syrische Regierung bereits 1600 Menschen, IS-Kämpfer samt ihren Familien, aus einem südlichen Vorort der Hauptstadt Damaskus in eine Region im Norden des Landes gebracht. Im August 2017 hatte es eine ähnliche Aktion an der Grenze zum Libanon gegeben.
Die Dschihadisten hatten 2014 große Gebiete im Irak und in Syrien erobert und dort ein islamisches „Kalifat“ ausgerufen. Inzwischen hat der IS die meisten dieser Gebiete wieder aufgeben müssen.
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