Im Oberland regt sich Widerstand gegen ein geplantes Seilbahnprojekt, mit dem die bestehenden Skigebiete Hochoetz und Kühtai miteinander verbunden werden sollen. Ein bis dato nahezu unberührtes Naturjuwel, die Feldringer Böden, müssten dafür Liften, mehreren Pisten und einer Talabfahrt weichen.
„Unser Ziel ist es, die Zerstörung einer einmaligen Naturlandschaft zu verhindern“, sagt Gerd Estermann, Initiator einer Bürgerinitiative. „Tirol verfügt über 3400 Pistenkilometer und mehr als 1100 Aufstiegshilfen. Viele Tiroler sind der Meinung, das müsste reichen.“ Obwohl die Online-Petition auf „mein.aufstehn.at“ erst vor kurzem gestartet worden war, haben bereits 2500 für den Erhalt der Feldringer Böden mit dem Schafjoch unterschrieben.
„Die Seilbahngrundsätze 2005 wären dazu geeignet, die Interessen des Naturschutzes zu wahren. Nur laufen sie Ende des Jahres aus und sollen gegen neue Bestimmungen ersetzt werden. Unser überregionales Ziel besteht darin, eine Lockerung der Tiroler Seilbahngrundsätze zu verhindern“, erklärt Estermann.
Nunmehr haben die sehr mitgliederstarken Alpinvereine „Naturfreunde Tirol“ mit mehr als 4500 aktiven Mitgliedern und der Österreichische Alpenverein, der allein in Tirol mehr als 106.000 Mitglieder zählt, ihre Unterstützung zugesagt. „Gemeinsam möchten wir eine starke Allianz gegen die weitere Zerstörung von Naturlandschaften in Tirol durch Übererschließung bilden. Die Feldringer Böden könnten ein Prüfstein sein für neue Seilbahngrundsätze.“
Die Initiative will weitere Aktionen setzen, hat für eine Gemeindeversammlung den Pfarrsaal gemietet. Kurios: Der Pfarrer sagte im letzten Moment ab. Die Agrargemeinschaft entscheidet nun, ob sie „Mahnfeuer“ in dem Gebiet erlaubt.
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