Mysteriöser Fall

See wird ausgepumpt: Besitzer spricht über Einsatz

Ausland
25.09.2018 16:50

Ein See bei Bremen, der einem Wiener gehört, soll für die Suche der Leiche einer vor 25 Jahren verschwundenen Frau komplett ausgepumpt werden. Die Ermittler haben den Verdacht, dass der Ehemann den Körper der Verschwundenen damals in dem Gewässer versenkt hat. krone.at hat mit dem Seebesitzer über den ungewöhnlichen Einsatz gesprochen.

Das Verschwinden von Jutta Fuchs im Jahr 1993 ist seit Jahrzehnten ein Mysterium: Ihre Leiche wurde nie gefunden, nur ein mit Steinen beschwerter Sack mit persönlichen Gegenständen tauchte etwa ein Jahr später im Tietjensee bei Schwanewede auf. Der Verdacht der Ermittler: Weil sich Fuchs von ihrem Ehemann trennen und am nächsten Tag mit ihrem Sohn in eine eigene Wohnung ziehen wollte, brachte sie ihr Partner um. Die Leiche oder die Tatwaffe könnte der Verdächtige ebenfalls in dem Gewässer entsorgt haben.

(Bild: APA/SIEGFRIED ULLRICH (Symbolbild))

Wenig Erfolgsaussichten „in dem dicken Schlick“?
Zwei Tauchaktionen in den Jahren 1994 und 2006 brachten keinen Erfolg - nun will die Exekutive den See, der dem Wiener Viktor Walezki gehört, komplett auspumpen. „Ich war ein paar Mal dort, ich kann mir kaum vorstellen, dass die Polizei in dem dicken Schlick etwas findet“, erzählt der Grundstückseigner im Gespräch mit krone.at. Dennoch habe er dem Einsatz zugestimmt: „Ich habe das mit dem Pächter des Sees besprochen. Uns wurde hoch und heilig versprochen, dass uns keine Kosten entstehen und dass alles wieder so hergestellt wird, wie es war.“

(Bild: dpa, stock.adobe,com, krone.at-Grafik)

Walezki wusste nichts von tragischem Vermisstenfall
Wann der kostspielige und aufwendige Einsatz stattfinden wird, wurde dem Seebesitzer noch nicht verraten. „Das wollen sie mir noch mitteilen. Es wird vielleicht erst in einem Monat so weit sein“, glaubt Walezki. Dass sein See vielleicht für die Vertuschung eines Mordes verwendet wurde, weiß der Wiener noch nicht allzu lange. „Das wurde mir erst vor Kurzem von der Polizei erzählt. Ich habe das Grundstück erst nach dem zweiten Taucheinsatz gekauft“, erklärt er.

Ob er sich gegen den Erwerb der Immobilie entschieden hätte, wenn er von dem Fall gewusst hätte? „Das weiß ich nicht. Das ist auch unwichtig, jetzt ist eh schon alles gelaufen“, seufzt er. Über die Dauer des Einsatzes wurde er ebenfalls noch nicht informiert. „Das ist alles nicht so einfach. Wenn die Leiche schnell gefunden wird, könnte die Sache ruckzuck erledigt sein. Ich stelle mir das Ganze allerdings schwierig vor.“ Auch wenn es unwahrscheinlich ist, hofft Walezki, dass der Gerechtigkeit genüge getan und der Täter überführt wird.

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