Gleich mehrere Lawinen lösten Tourengeher bzw. Variantenfahrer am zweiten Weihnachtstag in Tirol aus. In allen Fällen war es glücklichen Umständen zu verdanken, dass es keinen Schwerverletzten oder gar Toten gab. In Hochgurgl war ein Skifahrer (22) einen halben Meter tief verschüttet - auch er blieb fast unversehrt.
In Hochgurgl (Gemeindegebiet Sölden) fuhren ein deutscher Skifahrer (22) und zwei Kollegen (18 und 28 Jahre) oberhalb der Bergstation des Krumpwasser-Schleppliftes in einen 40 bis 45 Grad steilen Westhang ein, der im freien Skigelände liegt. Als der 18-Jährige mit seinen Skiern abschwang, löste er ein Schneebrett aus, das alle drei Wintersportler mitriss. Der 18-Jährige und der 28-Jährige wurden bis zur Hüfte verschüttet und konnten sich rasch befreien, der 22-Jährige lag hingegen einen halben Meter tief unter dem Schnee. Er konnte nach etwa zehn Minuten von seinen Begleitern und weiteren hinzu gekommenen Gästen ausgegraben werden. Der Snowboarder erlitt nur eine Prellung an der Hand.
In St. Jakob im Defereggental fuhren ein Innsbrucker Paar (27 und 28 Jahre) und ein Osttiroler (24) bei einer Skitour vom Deferegger Pfannhorn ab. In einer 35 bis 45 Grad steilen Rinne löste sich eine Lawine und riss den 28-Jährigen mit. Er befreite sich unverletzt aus dem Schnee, verlor aber beide Skier und musste zu Fuß absteigen.
Im Kühtai ging ein bulgarischer Snowboarder (24) von der Kaiserbahn-Bergstation bergwärts in Richtung Vorderer Grießkogel und schwang talwärts. Er löste ein Schneebrett aus, das ihn 80 Meter mitriss, aber nicht verschüttete. Auch dieser Mann blieb unverletzt.
Gefahr ab 1.900 Metern Der Lawinenwarndienst sieht derzeit die größte Gefahr in frischen Triebschneeansammlungen ab 1.900 Metern Seehöhe. Für diese Bereiche gilt Stufe 3 ("erhebliche Gefahr").
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