Ein verpatzter Deal dürfte der Hintergrund für den Messermord in Linz-Urfahr sein: Ein 19-jähriger Afghane, der in St. Pölten lebte, wurde - wie berichtet - am Spielplatz in der Sandkiste erstochen. Knapp drei Stunden später klickten für einen 16-jährigen Landsmann die Handschellen - ein Stirnpflaster hatte zu ihm geführt.
Gegen 18 Uhr beobachteten Zeugen, wie zwei junge Männer einen Kontrahenten auf dem Spielplatz in Alt-Urfahr während eines Streits plötzlich schlugen und traten. Dann war ein Messer im Spiel, und Mahmout H. (19) aus St. Pölten lag sterbend am Boden in der Sandkiste. Er erlag genau einen Monat vor seinem 20. Geburtstag seiner Stichverletzung in der Brust - das ergab die Obduktion in der Gerichtsmedizin.
Verdächtige flohen auf Fahrrädern
Die Verdächtigen wurden beobachtet, wie sie auf Fahrrädern flüchteten. Weil die Personenbeschreibung gut war, konnten Kriminalisten einen „alten Bekannten“ - der zum Tatzeitpunkt ein verräterisches Pflaster auf der Stirn hatte - identifizieren, der nur 600 Meter vom Tatort entfernt in einem Mehrparteienhaus lebt.
Baugleiches Messer als Indiz
Dort fanden die Ermittler auch ein Keramik-Küchenmesser, das baugleich mit der Tatwaffe war, die im Opfer steckte, und konnten den Verdächtigen namens Niazwali M. (16) verhaften.
Wo steckt der zweite Verdächtige?
Die Ermittler suchen weiter nach dem zweiten Komplizen - noch ist nicht ganz klar, wer den Todesstoß in die Brust verübt hatte.
Die Nachbarn wussten von illegalen Geschäften
Bei den Nachbarn hatte der abendliche Einsatz für wenig Aufsehen gesorgt. „Die Polizei geht in der Wohnung ständig ein und aus“, so ein Nachbar. Es war bekannt, dass der 16-Jährige und seine Mitbewohner mutmaßlich wegen Drogendelikten unter Verdacht standen. Für den 16-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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