Laut EZB-Studie
Die USA wären der größte Verlierer im Handelskrieg
Während US-Präsident Donald Trump felsenfest davon überzeugt ist, dass seine Abschottungspolitik mit Strafzöllen gegen „unfaire“ Handelspartner erfolgreich ist, hat die Europäische Zentralbank nun eine Studie vorgelegt, die das Gegenteil beweisen soll. Eine Simulation unter der Annahme, dass die USA alle Einfuhren mit einem Zoll in der Höhe von zehn Prozent belegen und andere Staaten mit Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe reagieren, weist die Vereinigten Staaten als größten Verlierer aus.
Dies würde zu einer substanziell schlechteren Exportbilanz der Vereinigten Staaten führen. „In unserem Modell investieren US-Firmen weniger und stellen auch weniger Arbeiter ein“, teilte die EZB am Mittwoch mit. Laut der Zentralbank könnte die US-Wirtschaft im Falle einer weiteren Eskalation zwei Prozentpunkte ihres Wirtschaftswachstums einbüßen. Der Internationale Währungsfonds rechnet dieses Jahr mit einem US-Wachstum von 2,9 Prozent und 2,7 Prozent im nächsten Jahr. China könnte sogar leicht profitieren, weil die Volksrepublik in andere Länder exportieren könnte, die dann weniger Güter aus den USA bezögen.
Trump hat einen Handelsstreit mit zahlreichen Staaten vom Zaun gebrochen, weil er sein Land trotz starker Wachstumszahlen als Verlierer der Globalisierung sieht. Daher sei ein Handelskrieg für die USA leicht zu gewinnen, so Trump. Experten bezweifeln das allerdings. Trump hat bereits Sonderzölle auf Stahl und Aluminium erhoben und vor allem gegen China weitere Abgaben verhängt.
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