Wien gilt in Sachen sozialer Wohnbau weltweit als Unikum. 500.000 Menschen leben aktuell im Gemeindebau - somit jeder Vierte Wiener. Das würde ausreichen, um die Bewohner von Klagenfurt, Graz, Innsbruck sowie Eisenstadt unterzubringen. Die Stadt darf sich getrost den größten Hausverwalter Europas nennen. International gesehen gibt es kein vergleichbares Modell.
In der Bundeshauptstadt gibt es 1,031.000 Wohnungen, davon sind 221.000 Gemeinde- und 170.000 Genossenschaftswohnungen - das macht 38 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes. In einer Gemeindebauwohnung fallen etwa 6,5 Euro/m² an, bei Genossenschaften sind es sieben Euro, bei privaten Mietwohnungen 8,90 Euro.
Gemeindebauten mit 4000 Wohnungen
Rund 532 Millionen Euro nimmt die Stadtregierung heuer für den geförderten Wohnbau in die Hand. 2015 beschloss der ehemalige Bürgermeister Michael Häupl die Renaissance des Gemeindebaus. 4000 solcher Wohneinheiten sollen bis 2020 entstehen. Aktuell befinden sich 120 Gemeindebauwohnungen in Favoriten in Bau, weitere 300 sollen in der Leopoldstadt folgen. Ende August gab Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál außerdem 75 neue Gemeindebauwohnungen in der Seestadt Aspern bekannt. Spatenstich ist im Herbst 2019.
Um das Wohnen im Altbau billiger zu machen, hat die Stadt vor Kurzem eine neue Übersichtskarte für Lagezuschläge erstellt. Sie kann kostenlos unter www.mieterhilfe.at heruntergeladen werden. Betroffen sind Häuser mit Baubewilligung vor 1945. Bei der Bewertung fließen neben Grundstückskosten jetzt auch Öffi-Anbindung oder Nahversorgung ein. Wesentlich mehr Grätzeln gelten nun als durchschnittliche Lage. Folge: Neben der Richtwertmiete ist kein Lagezuschlag mehr erlaubt. Wer in den vergangenen drei Jahren einen unbefristeten Mietvertrag abgeschlossen hat, kann eine Überprüfung fordern. Bei befristeten Verträgen bis sechs Monate nach Ablauf.
Kronen Zeitung
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