„Sitzenbleiben“, Noten

Faßmann hebt Reformen seiner Vorgänger auf

Österreich
01.10.2018 12:25

Obwohl die letzte Schulreform erst zwei Jahre her ist, hat Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Montag ein neues Schulpaket vorgestellt. Im Großen und Ganzen werden dadurch wesentliche Punkte der letzten Reform wieder zurückgenommen. Das Paket soll noch diese Woche in Begutachtung geschickt werden.

Verpflichtende Notenbeurteilungen und „Sitzenbleiben“ ab der zweiten Klasse Volksschule und Änderungen bei der Feststellung der Schulreife - das sind die wichtigsten Eckpunkte des von Faßmann präsentierten Schulpakets.

Comeback von Noten und „Sitzenbleiben“ in der Volksschule
 
Ab dem Schuljahr 2019/20 soll eine alternative Leistungsbeurteilung nur noch bis zum Ende des ersten Semesters der zweiten Schulstufe möglich sein. Das bedeutet, dass ab dem Jahreszeugnis der zweiten Volksschulstufe die Noten-Vergabe zur Pflicht wird.

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Darüber hinaus haben Erziehungsberechtigte künftig auch bei alternativer Leistungsbeurteilung das Recht auf ein Zeugnis mit Ziffernnoten. Auch das „Sitzenbleiben“ kommt schon in der zweiten Klasse wieder.

Wieder Noten von „Sehr gut“ bis „Nicht genügend“ in der Mittelschule
 
Reformiert wird auch die Notenvergabe in der Neuen Mittelschule (NMS), die künftig zur „Leistungsorientierten Mittelschule“ werden soll. Konkret soll die siebenteilige Notenskala in den Mittelschulen fallen. Anstelle dessen soll es zur gängigen Skala von 1 („Sehr gut“) bis 5 („Nicht genügend“) kommen. Das hat Faßmann schon in seinem Antrittsinterview mit Conny Bischofberger angekündigt. Wieder eingeführt wird die Möglichkeit eines freiwilligen zehnten Schuljahres an Polytechnischen Schulen für Schüler, die ihre allgemeine Schulpflicht an mittleren und höheren Schulen abgeschlossen haben.

Opposition ortet Reise in die Vergangenheit 
 
Vorsichtig positiv bewertet der schwarze Lehrergewerkschafter Paul Kimberger das sogenannte „Pädagogik-Paket“. Dieses enthält einige Vorhaben, die von den Lehrern begrüßt werden. Weil der Teufel oft aber im Detail liegt, will der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft den Gesetzesentwurf abwarten.

(Bild: APA/dpa)

Kritik kommt von allen Oppositionsparteien. Von einem „Notendruck auf die Jüngsten“ und einer „Rückkehr in die Nachkriegszeit“ spricht SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Die NEOS orten ein „Zurück in die 50er-Jahre“, die Liste Pilz spricht von einem „Rückschritt als neuem Fortschritt“.

Am Mittwoch passieret das Paket den Ministerrat, danach geht es in Begutachtung. Wirksam werden soll es ab dem nächsten Schuljahr.

Kronen Zeitung

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