218 Tote in 10 Jahren
Italien will jetzt an Sonntagen die Jagd verbieten
Um die zunehmende Zahl von Jagdunfällen stärker zu bekämpfen, will die italienische Regierung künftig an Sonntagen die Jagd verbieten. Allein in diesem Jahr soll es in Italien schon 22 Todesopfer und 77 Verletzte bei Jagdunfällen gegeben haben.
Für einen öffentlichen Aufschrei sorgte der Tod eines 18-Jährigen aus Apricale in der norditalienischen Region Ligurien, der am Sonntag mit seinem Hund in einem Wald unterwegs gewesen war. Er wurde versehentlich von einem 29-jährigen Jäger erschossen, der auf der Suche nach Wildschweinen war.
218 Tote bei Jagdunfällen in den vergangenen zehn Jahren
Der Fall sorgte in Italien für Empörung. In den vergangenen zehn Jahren sind bei Jagdunfällen 218 Menschen ums Leben gekommen, 807 weitere wurden verletzt.
Umweltminister macht Druck auf Regionen
Umweltminister Sergio Costa machte Druck auf die Regionen, die für die Festlegung der Jagdzeiten zuständig sind, und forderte die Aussetzung des Sonntags als Tag für die Jagd ab dem kommenden Wochenende. Ex-Tourismusministerin und Forza Italia-Parlamentarierin Michela Brambilla urgierte die Verabschiedung eines Gesetzesentwurfs zum Jagdverbot, das im Parlament bereits vorliegt.
Die Zahl der Jäger ist in Italien seit 2000 von 801.000 auf 570.000 gesunken. Das liege laut Experten vor allem an den immer teureren Jagdlizenzen.
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