Nach dem Tod des 17 Monate alten Waris, der nach der Attacke eines Rottweilers in Wien gestorben war, ist die Debatte rund um sogenannte Listenhunde und deren Haltung neu entbrannt. Nachdem bereits ein Alkolimit für die Besitzer dieser Hunderassen angedacht wurde, lässt nun der Österreichische Rottweilerklub mit einer recht drastischen Überlegung aufhorchen: eine Beißkorbpflicht für sämtliche Hunderassen an belebten Orten in der Stadt.
Die Debatte neu entfacht hatte der folgenschwere Rottweiler-Angriff am 10. September in der Wiener Ziegelhofstraße. Der 17 Monate alte Bub war an diesem Tag mit seinen Großeltern unterwegs, als sich der Hund plötzlich von seiner Besitzerin - diese war damals betrunken und hatte 1,4 Promille im Blut - losriss und das Kind attackierte. In der Vorwoche erlag der kleine Waris schließlich seinen schweren Schädelverletzungen.
Beißkorbpflicht an belebten Orten gefordert
Nach der Überlegung, ein Alkolimit für Halter sogenannter Listenhunde einzuführen, wagte am Montagabend Georg Sticha vom Österreichischen Rottweilerklub in der ORF-Sendung „Wien heute“ einen drastischen Vorstoß: Er trat für eine Beißkorbpflicht ein, die nach seiner Vorstellung überall dort gelten solle, wo mit einer größeren Anzahl von Menschen zu rechnen ist. Als Beispiel dafür nannte Sticha etwa „Einkaufszentren, Parks, Kindergärten und Schulen“. Eine Leinenpflicht reiche nicht, „denn es könnte ja passieren, dass der Hundebesitzer stolpert, dass ihm die Leine auskommt. Ich glaube auch, wir Hundebesitzer sollten dem Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft Rechnung tragen.“
„Großteil der Bisse durch andere Hunderassen“
Doch damit nicht genug. Für Sticha ist die Beißkorbpflicht für Listenhunde allein nämlich nicht ausreichend. „Der Großteil der Hundebisse oder Unfälle mit Hunden passiert nicht mit Listenhunden, wie die Statistik zeigt, sondern mit Vertretern der anderen Hunderassen. Aus dem Grund würden diese Listenhundegesetze nicht ihren Zweck erfüllen“, sagte er.
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