Der Erfinder des World Wide Web, Tim Berners-Lee, will den Nutzern die Kontrolle über ihre Daten im Netz zurückgeben. Dafür hat der 63-Jährige die Plattform Solid entworfen, die eine technische Grundlage für diverse Online-Dienste bieten soll. Die Grundidee: Jeder Nutzer darf entscheiden, wo seine Daten gespeichert werden und wer Zugang dazu hat.
„Die Menschen wollen ein Web, dem sie vertrauen können“, schrieb Berners-Lee in einem Blogeintrag. Sie wollten Apps, die sie nicht ausschnüffelten und nicht mit Werbung ablenkten. „Die Leute werden für diese Art von Qualität und Sicherheit bezahlen“, zeigte er sich überzeugt. Schließlich zahlten sie auch für Online-Speicherdienste wie Dropbox - während es auch kostenlose Alternativen etwa von Google gibt.
Um Solid voranzubringen, gründete Berners-Lee die Firma Inrupt. Der Physiker, der Anfang der 90er-Jahre am Schweizer CERN-Institut die Grundlage für das Web legte, ist schon seit längerer Zeit ein Kritiker der heutigen Situation, in der Nutzer ihre Daten großen Konzernen für kostenlose Angebote zur Verfügung stellen. Bei Solid sollen die Daten in eigenen Speicherbereichen der Nutzer gelagert werden, sogenannten „Solid POD“s. App-Entwickler sollen mit Zustimmung der Nutzer darauf zugreifen können.
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