Die Regierung will den „Luft-100er“ für E-Autos kippen. Außerdem sollen Busspuren für die schadstofffreien Gefährte geöffnet und Gratisparken ermöglicht werden. Am Mittwoch passiert das E-Mobilitätspaket den Ministerrat.
Die Uhr tickt. Bis Jahresende muss Österreich ein Bündel an Maßnahmen in Brüssel vorlegen, wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen bewerkstelligt werden soll. 36 Prozent weniger Emissionen lautet das ambitionierte Ziel, alleine 45,2 Prozent der Emissionen werden durch den Verkehr verursacht. Und in diesem Bereich setzt die Bundesregierung nun auch an: Durch den Ausbau der Elektromobilität soll den Menschen der Umstieg auf E-Fahrzeuge schmackhaft gemacht werden.
Kein „Luft-100er“ für E-Autos
Für E-Fahrzeuge bald nicht mehr gelten soll der bei vielen Autofahrern ungeliebte „Luft-100er“ auf Autobahnen und Schnellstraßen. Durch eine Änderung des Immissionsschutzgesetzes-Luft sollen E-Autos auch in einer „Luft-100er“-Zone mit 130 km/h düsen dürfen.
Busspuren sollen zu E-Autospuren werden
Zuckerl soll es auch für Besitzer von E-Autos in den Städten geben. Hier schwebt der Regierung vor, dass diese die Busspuren mitbenützen dürfen. Theoretisch wäre das über eine Änderung der Straßenverkehrsordnung möglich. „Die Details dazu müssen jedoch erst genau erarbeitet werden - in Zusammenarbeit mit den Städten, die Busspuren haben“, räumt Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) ein. Dass der Minister derartige Pläne schmiedet, ist bereits am Dienstag durchgesickert. Prompt gab es von der rot-grünen Stadtregierung in Wien eine Absage.
Auch Gratisparken geplant
Außerdem plant die Bundesregierung, dass E-Autos generell gratis parken dürfen - aber auch hier haben Länder, Städte und Gemeinden ein Wörtchen mitzureden.
Umstieg schmackhaft machen
Mit diesen Maßnahmen „setzen wir starke und sichtbare Impulse, um den Umstieg auf E-Fahrzeuge noch attraktiver zu machen“, betont Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Alle diese Vorhaben sollen Menschen „davon überzeugen, dass es sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt, auf ein E-Fahrzeug zu wechseln“, sagt Verkehrsminister Hofer.
Das Paket wird am Mittwoch im Ministerrat beschlossen, danach geht es in Begutachtung. Wirksam werden soll es 2019.
Sandra Schieder, Kronen Zeitung
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