Konsequenzen gefordert

„Beißkorb hätte Tod von Waris verhindern können“

Wien
03.10.2018 06:01

Verzeihen werden Raman und Vinka C. jener betrunkenen Frau nie, deren Rottweiler ihren geliebten Buben aus dem Leben gerissen und ihr Familienglück zerstört hat. Die „Krone“ hat mit dem Vater und Anwältin Astrid Wagner gesprochen. Allein 2017 gab es 3600 Hundebisse in Österreich. 17 Prozent davon betrafen Kinder unter 14.

„Ein Beißkorb hätte das verhindern können“, ist Raman C. überzeugt, der die Politik zum Handeln auffordert. Ein solcher schützt auch vor Infektionen. Immer wieder blickt der gebürtige Inder auf seine Handy-Fotos. „Waris war kerngesund und ein fröhliches Kind. Wenn er müde war, schnappte er sich seinen Plüschelefanten zum Kuscheln“, so der gebrochene Vater traurig.

krone.at fragt nach: Maulkorbpflicht - ja oder nein?

Waris’ Leichnam ist noch immer im Wiener Donauspital. „Meine Frau möchte ihn noch einmal in die Arme nehmen und fest drücken, bevor er nach Hindu-Ritus ein Erdbegräbnis bekommt, weil er unter fünf Jahre alt ist“, sagt der 25-jährige U-Bahn-Fahrer. 

Raman C. trauert um seinen Sohn Waris. (Bild: Martina Münzer)
Raman C. trauert um seinen Sohn Waris.

Am Dienstag wurde zudem ein neuer Beißangriff bekannt: Die beiden American Bulldogs des Sohnes fielen ein Pensionisten-Paar im Vorarlberger Höchst im Garten an und verletzten dieses schwer.

Rottweilerklub will strengere Kontrollen
 Indes setzt sich der Österreichische Rottweilerclub für eine Maulkorbpflicht für alle Vierbeiner an stark frequentierten Plätzen ein. Hundeexperte Georg Sticha: „Dies ist gesetzlich vorgeschrieben, wird aber nicht eingehalten.“ 

Hundetrainer Georg Sticha vom Rottweilerklub: „Maulkorb überall dort, wo größere Menschenansammlungen anzutreffen sind.“ (Bild: ÖRV-Langenzersdorf)
Hundetrainer Georg Sticha vom Rottweilerklub: „Maulkorb überall dort, wo größere Menschenansammlungen anzutreffen sind.“

Laut Wiener Tierhaltegesetz müssen „Hunde an öffentlichen Orten mit größeren Menschenansammlungen mit Maulkorb versehen sein“. Vollzug und Verordnungen sind Ländersache. Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) lädt nun zum Runden Tisch. Es geht um Vereinheitlichung sowie mögliche Verschärfungen. 

Florian Hitz und Martina Münzer, Kronen Zeitung

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