Egal, ob Großindustrie, Klein- oder Mittelbetrieb - ein Riesenproblem haben alle gemein: Geeignete Mitarbeiter zu finden, wird zusehends schwieriger, nach Fachkräften aller Art wird landesweit händeringend gesucht. Da die geburtenschwachen Jahrgänge die Situation noch verschärfen werden, herrscht jetzt Alarm.
„Die Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte hat schlicht versagt“, stellt KTM-Chef Stefan Pierer trocken fest. Allein das Problem der Abwanderung und die geburtenschwachen Jahrgänge jetzt als Sündenböcke für die dramatische Situation herzunehmen, sind dem Etmissler zu wenig: „Statt dass man darauf geschaut hätte, das Image der Lehre zu verbessern, hat man im Schulbereich die Kriterien immer weiter nach unten geschraubt, nur damit ja jeder durchkommt.“
In der Hochsteiermark ist die Lage besonders angespannt: „Erste Firmen können Aufträge nicht mehr abarbeiten, oder, noch schlimmer, gar nicht mehr annehmen. Das Problem betrifft fast alle Branchen“, weiß Landesrat Johann Seitinger.
Gute Löhne, keine Bewerber
Auf seine Einladung hin kamen Dienstagabend Wirtschaftstreibende der Region, Pädagogen, Eltern und Jugendliche in der Brucker Wirtschaftskammer zusammen, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten: „Jetzt hat man dort mit dem Semmeringtunnel gewaltig in die Infrastruktur investiert, große Firmen wie Böhler oder Pankl haben neue Werke hingestellt, und dann findet man keinen Nachwuchs. Das ist ein Drama! Wir müssen den Jungen aufzeigen, wie lebenswert diese Region und wie schön eine Lehre ist“, betont Seitinger.
Aber auch an Kritik spart der VP-Politiker nicht: „Wenn ich heute lese, dass in Österreich über 30.000 15- bis 24-Jährige als arbeitslos gemeldet sind, muss ich mich fragen, ob mit dem System alles stimmt!“
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