BMW an Bord

David Beckham präsentiert erste Vietnam-Automarke

Motor
02.10.2018 22:09

Technik und Knowhow stammen aus Deutschland, das Auto aus Vietnam, das Testimonial jedoch aus Großbritannien: Fußball-Schönheits-Ikone David Beckham hat auf dem Pariser Autosalon die beiden ersten Autos eines neuen Herstellers aus Vietnam präsentiert: Vinfast will nächstes Jahr eine Limousine und ein SUV auf den Markt bringen.

(Bild: kmm)

Vor großer Kulisse zeigten Beckham und Vinfast den Lux A 2.0 und den Lux SA 2.0 - obwohl „Vin Diesel“ wahrscheinlich der bessere Namenspatron wäre. „Ich war schon immer ein großer Autoenthusiast. Es ist eine inspirierende Story und ein echtes Erlebnis, hier in Paris die Ankunft eines neuen Autoherstellers auf der Weltbühne zu feiern“, so Beckham.

David Beckham und der VinFast Lux SA 2.0 (Bild: VinFast)
David Beckham und der VinFast Lux SA 2.0

Lux stehe für die gehobenen Qualitätsstandards, die internationalen Ansprüchen gerecht werden sollen, teilte Vinfast mit. Mit dem Buchstaben „A“ spielt der Konzern aus Südostasien auf die eigenen Ambitionen an.

Die Typbezeichnung 2.0 nimmt den üblichen Bezug auf die Motorisierung: In beiden Fällen sorgt ein turbogeladener 2.0-Liter-Benzinmotor für den Vortrieb. Er steht in zwei Leistungsstufen zur Verfügung: 176 PS und 231 PS. Bereits im Juni 2019 sollen die ersten in Vietnam ausgeliefert werden, Export ist ab 2020 geplant.

Basis stammt von BMW
 Die Limousine basiert auf der Architektur des alten 5er-BMW, das SUV auf dem X5, auch der Zweiliter-Benziner ist abgelegte Wäsche aus München, wo er N20 heißt. Den Deal hat Vinfast-Vize-Chef Vo Quang Hue eingefädelt, der aus Vietnam stammt, aber in Deutschland studiert und quasi von klein auf bei BMW Karriere gemacht hat.

Auch sonst stammt viel Knowhow aus dem Westen. Geschäftsführer James DeLuca war Top-Manager bei General Motors und wurde aus dem Ruhestand rausüberredet. Der hauseigene Designdirektor David Lyon stammt auch von General Motors, wie auch Fertigungsdirektor Shaun Calvert und Roy Flecknell, Direktor im Planungs- und Programmmanagement. Konstruktionsdirektor Kevin Fisher arbeitete für GM, Tata und Magna Steyr.

Vier-Top-Designstudios im Wettbewerb
 Italdesign Giugiaro, Pininfarina, Torino Design und Zagato wurden beauftragt, Designentwürfe anzufertigen. Im Oktober 2017 wurden dann alle 20 Designvorschläge auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht und die vietnamesischen Konsumenten dazu aufgefordert, ihre Lieblingsmodelle zu wählen. Die Mehrheit von mehr als 60.000 Votern entschied sich für das Design von Pininfarina, für beide Autos.

Zwei Leistungsstufen
 Der Twinscroll-Turbo-Motor leistet in der Limousine 176 oder 231 PS und stemmt 300 oder 350 Nm bei 1750/min. Im SUV wird nur der stärkere verbaut. In jedem Fall wird die Kraft über eine Achtgangautomatik von ZF übertragen, im Lux A 2.0 an die Hinterräder, Lux SA 2.0 wahlweise auch an alle viere. Der Sprint auf 100 km/h soll in der stärkeren Limousine gut sieben Sekunden dauern, die schwächere braucht wie auch das SUV knapp neun Sekunden.

Das Fahrwerk verspricht ein gutes zu sein, Doppelquerlenkerfrontachse mit Doppelschwenkarmen und Schraubenfedern vorn, Fünflenkerachse und Rohrstabilisator hinten. Beim SUV sogar mit Luftfederung. Beide Fahrzeuge sind knapp fünf Meter lang und 1,90 Meter breit.

Im Innenraum blickt der Fahrer auf zwei Displays. Das zentrale, sieben Zoll große hinterm Lenkrad wird von analogen Anzeigen flankiert, das in der Mittelkonsole misst 10,4 Zoll und ist berührungsempfindlich. Der Hersteller legt Wert darauf, dass alle Materialien echt sind; Holz ist also Holz, Alu ist Alu, kein Kunststoff. Alles stammt von Faurecia, die meisten Oberflächen werden von Hand bezogen und individuell gesteppt.

Man darf gespannt sein, wie sich die vietnamesischen Autos fahren, wie sie im Crashtest abschneiden und wann sie nach Europa kommen (derzeit erfüllt der Motor nur die Euro-5-Norm). Aber das Unternehmen hat Großes vor, genauer gesagt Pham Nhat Vuong, seines Zeichens der reichste Mann Vietnams, sieben Milliarden Dollar schwer. Die Produktionskapazität soll 250.000 Stück pro Jahr betragen. Weitere Modelle befinden sich bereits in der Entwicklungsphase, darunter ein Kleinwagen, ein Elektrofahrzeug und ein Elektrobus...

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(Bild: kmm)



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