„Funktioniert perfekt“

Lander MASCOT schickte erste Bilder von Asteroid

Wissenschaft
03.10.2018 16:13

Der deutsch-französische Lander MASCOT hat erste Bilder des Asteroiden Ryugu übermittelt. Diese zeigen eine raue Oberfläche mit großen Gesteinsbrocken. Die japanische Raumsonde „Hayabusa2“ hatte das schuhschachtelgroße Messgerät Mittwochfrüh MESZ in 51 Metern Höhe über dem Asteroiden abgeworfen. Die Video-Animation (siehe oben) zeigt, wie das Manöver abgelaufen ist.

(Bild: DLR (CC-BY 3.0))

Aufgrund der geringen Anziehungskraft sank MASCOT (Mobile Asteriod Surface Scout) sehr langsam zur Oberfläche des rund 300 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Asteroiden Ryugu hinab. Die Landung sei erfolgreich verlaufen, sagte Hansjörg Dittus vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Mittwoch in Bremen. „Der Lander funktioniert gut.“

Der MASCOT-Lander soll Ryugu hüpfend erkunden. (Bild: DLR)
Der MASCOT-Lander soll Ryugu hüpfend erkunden.

„Könnt ihr meinen Schatten sehen?“
Das Gerät habe bereits seine Arbeit aufgenommen und stehe im Kontakt mit dem internationalen Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern. Im eigens für das MASCOT-Projekt eingerichteten Twitter-Account wurde wenig später ein während des Sinkflugs aufgenommenes Foto des Asteroiden gezeigt. „Hallo #Erde, hallo @haya2kun! Ich habe versprochen, einige Bilder von Ryugu zu schicken. Hier ist ein Foto, das ich während meines Sinkfluges gemacht habe. Könnt ihr meinen Schatten sehen?“, heißt es dort.

Eine Aufnahme der Oberfläche von Ryugu mit dem Schatten von MASCOT (rot markiert) (Bild: DLR (CC-BY 3.0))
Eine Aufnahme der Oberfläche von Ryugu mit dem Schatten von MASCOT (rot markiert)

Nach 20 Minuten Sinkflug gelandet
 
„Und dann befand ich mich an einem Ort, der wie kein anderer ist. Ein Land voller Wunder, Geheimnisse und Gefahren!“, hieß es nach der Landung in einem weiteren Tweet. Zuvor hatte die japanische Weltraumagentur JAXA mitgeteilt, das Landegerät habe sich von der Sonde „Hayabusa 2“ wie geplant gelöst. Nur 20 Minuten später sei das Modul auf der Oberfläche zur Ruhe gekommen, teilte das DLR mit.

Der etwa zehn Kilogramm schwere Lander nahm laut DLR bereits während seines Sinkfluges 20 Bilder von Ryugu auf. „Die Kamera funktionierte perfekt“, hieß es in einer Pressemitteilung. „Es hätte nicht besser laufen können“, sagte MASCOT-Projektmanagerin Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme über den bisherigen Verlauf der Mission. Rund 16 Stunden lang soll MASCOT die Asteroidenoberfläche untersuchen. Die wissenschaftlichen Daten sollen in einigen Tagen im DLR-Kontrollzentrum in Köln vorliegen.

Die Sonde „Hayabusa 2“ im Anflug auf den Asteroiden Ryugu (Bild: DLR (CC-BY 3.0))
Die Sonde „Hayabusa 2“ im Anflug auf den Asteroiden Ryugu

Sonde soll eineinhalb Jahre um Ryugu kreisen
„Hayabusa2“ (japanisch „Falke“) hatte den Asteroiden Ryugu, der nach einem unter Wasser liegenden Schloss aus der japanischen Mythologie benannt ist, Ende Juni erreicht. Die Sonde (Bild oben) wird Ryugu insgesamt eineinhalb Jahre lang aus unmittelbarer Nähe beobachten.

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