Hans Peter Schönlaub ist ein Wissenschaftler und hält gar nichts von Superlativen. Doch in diesem Fall spricht selbst der Geologe von „Weltsensation“! Denn erstmals wurden bei Hermagor in Kärnten in einem Gestein, das hohen Temperaturen und großem Druck ausgesetzt war, Fossilien gefunden - und zwar von einem Neunjährigen.
„Beim Spazieren im Wald entlang der Vellach östlich von Hermagor machte Elias den Sensationsfund“, schildert Karl Heinz Oppl, der öfters gemeinsam mit dem Neunjährigen unterwegs ist. Wiener Paläontologen, denen Oppl diesen und weitere Funde vorlegen wollte, interessierten sich dafür allerdings nicht.
Erst Hans Peter Schönlaub vom Geopark Karnische Alpen bekam große Augen, als ihm die Fundstücke vorgelegt wurden: „Das Vorkommen dieser einzigartigen Versteinerungen liegt in metamorph umgewandelten Gesteinen, die als kristalliner Schiefer vorliegen und solche Funde nicht erwarten lassen. Denn das Gestein wurde mehrfach verfaltet und Temperaturen von 400 Grad Celsius ausgesetzt, die im Normfall jedes Fossil zerstört hätten.“
Die Kolonie von Korallen der Gattung „Favosites“ und Reste von Seelilien stammen laut Professor Bernhard Hubmann von der Universität Graz aus dem Devon, also einer Zeit vor rund 400 Millionen Jahren.
Weitere Fundstücke wurden jedoch im Zuge von Verbauungsmaßnahmen am Vellachbach durch die Wildbach- und Lawinenverbauung und deren Bagger völlig zerstört. „Ich habe versucht, die Arbeiten zu verzögern, aber es gelang mir leider nicht“, erzählt Oppl.
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