Pläne im Web:
Neue IS-Terrordrohung gegen U-Bahn-Netz
Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat drohen mit neuen Anschlägen in Deutschland. Im Internet ist eine Fotomontage aufgetaucht, die einen Kapuzen-Mann mit IS-Logo in einer U-Bahn-Station zeigt, die gerade explodiert. „Oh ihr Kreuzzügler. Ihr werdet so lange nicht in Ruhe und Frieden leben, solange wir in den Ländern der Muslime nicht in Frieden leben können“, heißt es in den Botschaften der Dschihadisten. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) ist alarmiert.
Wie die „Bild“-Zeitung am Donnerstag berichtete, zeigt die Fotomontage den U-Bahnhof Pempelforter Straße in Düsseldorf. Auf dem Drohbild findet sich der Schriftzug „Al-Mughirat Media“. Das ist eine dem BKA bisher unbekannte Medienstelle von IS-Sympathisanten. BKA-Spezialisten sollen das dschihadistische Drohbild auf dem Telegram-Kanal Jaish al-Karrar entdeckt haben.
„Bild seit Sommer bekannt“
„Das Bild ist seit Sommer 2018 beim BKA bekannt. Alle zuständigen Sicherheitsbehörden wurden informiert. Durch das Bild gewonnene Erkenntnisse sind in die Gefährdungsbewertung eingeflossen“, sagte eine BKA-Sprecherin gegenüber der „Bild“.
IS droht auf Fotomontagen mit Anschlägen in Deutschland
Es ist nicht das erste Mal, dass derartige IS-Fotomontagen im Internet kursieren. Im März 2016 tauchten nach den Anschlägen in Brüssel Fotomontagen auf Twitter auf, die unter anderem ein brennendes Kanzleramt in Berlin zeigen. „Was deine Brüder in Belgien schaffen, schaffst du auch!“, hieß es damals in den Botschaften. Ein weiteres Propagandabild zeigte den Flughafen Köln-Bonn.
BKA: „Deutschland im Fadenkreuz des Terrorismus“
Deutsche Terror-Experten warnten gegenüber der „Bild“, dass derartige Propaganda „von ohnehin tatgeneigten Personen als Handlungsimpuls aufgefasst“ werden könnte. IS-Sympathisanten könnten das Drohbild daher als letzten Anstoß verstehen, demnächst zuzuschlagen. „Klar ist, dass Deutschland im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus steht und dass Anschläge passieren können“, sagte die BKA-Sprecherin.
Islamist (17) plante Anschlag in Deutschland
Erst im September konnte ein 17-jähriger Islamist von der deutschen Polizei geschnappt werden, der einen Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff im dicht bevölkerten Rhein-Main-Gebiet geplant hatte. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll sich der 17-Jährige eine Anleitung zum Bau einer Sprengvorrichtung verschafft und versucht haben, Chemikalien über einen Internet-Versandhandel zu erwerben.
Den bisher schlimmsten Anschlag auf deutschem Boden gab es am 19. Dezember 2016, als ein Attentäter mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste. Neun Menschen starben, 50 wurden verletzt.
Deutschland beschloss Verlängerung des Mandats für Kampf gegen IS
Die deutsche Regierung hat unterdessen eine Verlängerung des Mandats für den Einsatz von Bundeswehrsoldaten gegen den IS um ein Jahr beschlossen. Zugleich wurde am Dienstag vereinbart, dass die Bereitstellung von Tornado-Kampfflugzeugen zur Aufklärung in Syrien und im Irak sowie die Luftbetankung von Maschinen der internationalen Anti-IS-Koalition zum 31. Oktober 2019 beendet werden sollen. Die Mission zur Ausbildung der irakischen Armee rückt damit in den Mittelpunkt. Die aktuelle Obergrenze von 800 deutschen Soldaten, die in Jordanien und im Irak stationiert sind, bleibt bestehen.
„In Syrien und im Irak sind große Erfolge im Kampf gegen den IS zu verzeichnen“, hieß es in dem Mandatstext. Der IS verlagere seine Aktivitäten aber zunehmend in den Untergrund, baue Netzwerke und Strukturen neu auf und verfüge über mehrere Tausend Kämpfer im Irak und in Syrien. „Um die militärischen Erfolge im Kampf gegen den IS zu sichern und ein Wiedererstarken der Terrororganisation zu verhindern, bleibt die fortgesetzte Bekämpfung der Terrororganisation auch mit militärischen Mitteln erforderlich.“
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