Sarrazin über Islam:
„Eine Gewaltideologie im Gewand einer Religion“
„Gipfeltreffen der freien Rede - Islam, Deutschland und Europa“: Das war der Titel eines Vortrags, den der umstrittene Bestseller-Autor Thilo Sarrazin am Freitagabend in der Wiener Stadthalle gehalten halt (siehe auch Video oben). Dabei warnte Sarrazin einmal mehr vor der Gefahr der Islamisierung: „Der Islam ist eine Gewaltideologie, die im Gewand einer Region daherkommt“, meinte der 73-Jährige vor rund 650 Zuhörern. „Alles kam noch schlimmer, als ich es vor acht Jahren prognostiziert habe.“
Hätte ihm die SPD 2010, als er seinen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ veröffentlichte, zugehört, gäbe es die AfD heute nicht, zeigte sich Sarrazin überzeugt. Die zunehmende Radikalisierung des Islam auf der ganzen Welt sei nun der Anstoß für sein jüngstes Buch „Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ gewesen, das er im Rahmen seines Vortrags präsentierte und zu dem er auch „Krone“-Redakteurin Conny Bischofberger ein ausführliches Interview gegeben hatte.
„Religiös gefärbte kulturelle Andersartigkeit“ als Bedrohung
In diesem heißt es etwa: „Die religiös gefärbte kulturelle Andersartigkeit der Mehrheit der Muslime und deren steigende Geburtenzahlen gefährden offene Gesellschaft, Demokratie und Wohlstand.“ Denn Sarrazin ortet in der Weltsicht, zu der der Koran ihm zufolge erziehe, Autoritätshörigkeit, Gewaltbereitschaft und Rückständigkeit sowie die Verhinderung von selbstständigem Denken und Wissbegier. Außerdem gehe vom Islam eine Gefahr für die Presse- und Meinungsfreiheit aus.
Koran-Verherrlichung stets ein „interpretierender Bergaufkampf“
In der Wiener Stadthalle erklärte Sarrazin, wer den Koran wörtlich nehme und auswendig lerne, werde unweigerlich angesteckt vom Geiste des Textes. Weiters sagte er, jeder Versuch, die Botschaft des Korans als tolerant und friedliebend zu interpretieren, sei stets ein „interpretierender Bergaufkampf“ gegen den Sinngehalt der Kernaussagen des Korans. Von den Medien, die sein Buch rezensierten, fühlt er sich unverstanden - sie würden mit ihrer Kritik die „Weiter so“-Politik rechtfertigen wollen.
„Österreichs Regierung ist ein bisschen weiter als die deutsche“
Sarrazins antimuslimischen Thesen sorgen in Deutschland, wie auch in Österreich, seit Jahren für heftige Diskussionen. Der 73-Jährige ist weiterhin Mitglied der SPD, doch immer häufiger werden Forderungen laut, ihn aus der Partei zu werfen. Dies ist bisher jedoch gescheitert - und Sarrazin betonte wiederholt, er fühle sich in der SPD „nach wie vor gut aufgehoben“. Auch zur österreichischen Politik äußerte sich Sarrazin: „Die aktuelle österreichische Regierung ist ein bisschen weiter als die deutsche.“
Kritik: „Volksverhetzung unter Deckmantel der Religionskritik“
Scharfe Kritik an Sarrazin und der Veranstaltung in Wien, die von Roger Köppel, dem Chefredakteur und Verleger des Schweizer Magazins „Die Weltwoche“ organisiert worden und nach Berlin und Zürich der dritte Stopp einer Sarrazin-Tournee war, kam am Freitag von der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich. Sarrazin störe mit seinen Thesen den „öffentlichen Frieden vorsätzlich“, hieß es. Er greife die „Menschenwürde“ dadurch an, dass er „Gruppen und Teile der Bevölkerung beschimpft, schikaniert, böswillig verächtlich macht und pauschal verleumdet“. Unter „dem Deckmantel der Religionskritik“ werde „Volksverhetzung salonfähig“ gemacht.
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