Mord und Selbstmord

Brandruine nach Ehedrama seit 2 Jahren unberührt

Oberösterreich
07.10.2018 14:30

Die Leichen von Wolfgang (52) und Sabina S. (46) wurden abgeholt, die Polizei zog ab - vor bald zwei Jahren. Die Ruine des Hauses, das Wolfgang S. nach dem Mord an seiner Frau und vor seinem Suizid angezündet hatte, steht nach wie vor in Gramastetten. Die Verlassenschaft läuft noch, der Abbruchbescheid wäre fertig.

Das genaue Motiv für die Bluttat, die sich Anfang Jänner 2017 ereignet hatte, nahm Wolfgang S. mit ins Grab. Geblieben ist das Gerücht, dass dem Versicherungsvertreter die Schuldenlast zu viel geworden sei. Und geblieben ist die Brandruine, in der die Leichen gefunden worden waren.

Keine Adresse für Bescheid
Seitens der Gemeinde Gramastetten würde es auch schon einen Abbruchbescheid geben. Doch noch gibt es keine Besitzer-Adresse dafür. Denn die Verlassenschaft, die ein Notar in Marchtrenk abwickelt, gestaltet sich schwierig. Zwar leben Verwandte von Sabina S. in unmittelbarer Nachbarschaft und es gibt auch noch den Vater des Mörders. Dass die Ruine weg kommt, sei auch schon beantragt worden, doch dafür würden laut Gutachten 70.000 Euro fällig.

Schwierige Verlassenschaft
Niemand wolle offenbar diesen Betrag aufwenden, solange unklar ist, ob man dann das Grundstück überhaupt bekommt, und ob dann auch noch allfällige Schulden übernommen werden müssten. Zudem seien beide Ehepartner zu ungleichen Teilen am Haus „angeschrieben“.

Gemeinde muss warten
Seitens der Gemeinde Gramstetten ist ein Abbruch auch nicht durchführbar, denn dafür müssten Steuergelder in die Hand genommen werden, wobei unklar ist, ob und von wem man das Geld zurückbekommen würde. Einfach ins Grundbuch eintragen lassen kann sich die Gemeinde auch nicht. Damit bleibt die Ruine stehen, bis das Erbe geklärt ist. Efeu und wilder Wein wuchern inzwischen schon auf den Resten. . .

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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