Nach mehr als 50 Jahren trafen sich jetzt eine Steirerin und ihre ehemalige Pflegeschwester wieder - dank der großen „Krone“-Familie!
Am Samstag flossen unendlich viele Tränen der Freude - damals, vor mehr als 50 Jahren, waren es solche der Verzweiflung. „Christa ist 1964 mit nur 18 Monaten zu meinen Eltern gekommen“, erzählt Elli Rohrbacher. Sie war damals 16, „und das Christerl war damit halt auch ein bissl mein Baby“.
Aus schlechten Verhältnissen
Knapp vier Jahre lang war die Kleine geliebter Mittelpunkt der oststeirischen Familie, „wenn sie gelacht hat, dann ist die Sonne aufgegangen“, erinnert sich Elli gerne an die Zeiten zurück. Auf den Schwarz-Weiß-Fotos spürt man direkt, wie sehr das Mäderl (das aus schlechten Verhältnissen stammte) umsorgt und geliebt wurde.
Aber nach vier Jahren wurde das Kind von der Fürsorge abgeholt. „Das war für uns alle ganz furchtbar“, erinnert sich Elli, als ob es heute wäre. „Ich hab’ mich in meinem Zimmer eingesperrt und mich nicht einmal verabschieden können, so heftig hab’ ich geweint.“ Wohin Christa kam, ließ sich nicht nachvollziehen, „oft haben wir uns sorgenvoll gefragt, was aus Christerl geworden ist“.
Zweifache Witwe
„Ich habe an diese Zeit leider gar keine Erinnerung mehr“, sagt diese. „Dass wir uns wiedergetroffen haben, schließt eine große Lücke in meinem Leben.“ Und: „Ich sehe sehr glücklich aus auf den Fotos. Dafür bin ich von Herzen dankbar“, betonte am Samstag unter vielen Tränen Christa Ertl, der man anmerkt, dass sie es nicht immer leicht hatte. Sie war dann in einer anderen Pflegefamilie, bis sie mit 18 heiratete. Im Vorjahr wurde die dreifache Mutter zum zweiten Mal Witwe. „Dass ich jetzt eine ,zweite‘ Familie hab’, gibt mir so viel neue Lebensfreude!“
Dass das Wiedersehen möglich wurde, verdanken die Pflegeschwestern von damals Ellis Tochter Andrea Rohrbacher, die die „Krone“ um Hilfe gebeten hatte. „Mir war es ein Anliegen, weil meine Familie über all die Jahre von der Christa gesprochen hat.“ Die „Krone“-Familie machte es möglich! Gleich nach unserem Bericht, nur mit Vornamen und Kinderfoto, meldete sich eine Bekannte von Christa. Das Kuriose: Ertl hat die „Krone“ selbst daheim, hatte den Bericht sogar gelesen, „ich hab’ ihn aber einfach nicht auf mich bezogen. Weil mir diese Erinnerung fehlt.“
Christa gehört jetzt dazu
Jetzt freut sie sich aber auf einen Termin ganz besonders: Die Rohrbachers haben dorthin, wo Christa aufgewachsen ist, zum Familienfest geladen. Und da gehört Christa jetzt dazu. Was für ein Happy End.
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