Noch ist ihr Heulen in den Städten nicht direkt zu hören, wohl aber hinterlassen die Wölfe in Form von immer mehr gerissenen Schafen ihre Spuren. Wie zuletzt in Kierling, also unmittelbar vor den Toren Wiens! Aber auch im Mühlviertel in Oberösterreich und bei Graz steigt jetzt die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit Meister Isegrim.
Fünf Lämmer und ihre beiden Muttertiere mussten - wie berichtet - vor wenigen Nächten auf einer Weide in Kierling bei Klosterneuburg bei einer Wolfsattacke ihr Leben lassen. Zum Entsetzen des Bauern, der die Kadaver seiner Lieblinge einsammeln musste.
„Wölfe sind scheu und meiden Menschen“
Dass der Wolf zuletzt nur etwa 13 Kilometer Luftlinie vor Wien zuschlug, sorgt für immer mehr Sorge bei Wanderern mit Kindern und Hunden, Schwammerlsuchern und Mountainbikern. Forstdirektor Andreas Januskovecz ist um Beruhigung bemüht: „Dabei handelt es sich um einen Durchzügler. Wölfe sind scheu und meiden Menschen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Räuber noch viel weiter in die Bundeshauptstadt vordringen.“
In Klosterneuburg und St. Andrä-Wördern in Niederösterreich sehen das die jeweiligen Bürgermeister, Stefan Schmuckenschlager und Maximilian Titz, wegen jüngster Risse anders: „Dass sich Wölfe ins Siedlungsgebiet wagen, ist bedrohlich. Es muss jetzt dringend etwas unternommen werden.“ Besorgt ist man teils auch in Oberösterreich, wo eines der Raubtiere zuletzt 22 Kilometer vor Freistadt gesichtet wurde.
Im Sommer hatte - wie jetzt bestätigt wurde - ein Wolf auf einem Campingplatz in Ostpolen zwei Kinder sowie eine Frau gebissen und verletzt. Das Tier hatte seine Scheu vor Menschen verloren. Die Ursachen dafür werden derzeit untersucht.
Kronen Zeitung/krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.