Österreichische Kriminalisten haben mit Kollegen mehrerer Länder eine der Pink-Panther-Gruppierung zugeschriebene Serie an Überfällen geklärt, bei denen von 2016 bis April 2018 ein Schaden von sieben Millionen Euro entstanden ist. Unter anderem schlugen sie auch in Kitzbühel und Innsbruck auf brutale Art und Weise zu.
Im Detail handelt es sich um einen versuchten und sechs vollendete, auf brutale Weise begangene Überfalle, die in Klagenfurt, Linz, Amstetten, Innsbruck, Kitzbühel, im Schweizer Kanton Graubünden und in Kopenhagen verübt wurden. Von 14 identifizierten mutmaßlichen Tätern befinden sich sieben in Haft, einer wurde bereits verurteilt. Drei der sieben Inhaftierten sitzen in österreichischen Justizanstalten. Gegen sieben Verdächtige bestehen europäische Haftbefehle. Bei den Tätern bzw. Beschuldigten handelt es sich um serbische und montenegrinische Staatsbürger, sagte der Direktor des Bundeskriminalamts (BK), Franz Lang.
Überfall in Innsbrucks Altstadt
Die Juwelier-Überfälle im Jahr 2016 wurden am 19. Februar in Innsbruck in der Altstadt und am 6. Juni im Zentrum von Kitzbühel verübt. Bei beiden Überfallen war die Vorgangsweise brutal: In Innsbruck waren drei Täter am Werk. Sie zertrümmerten in kürzester Zeit die Glasscheiben von Vitrinen, karrten Uhren und Schmuck zusammen und ergriffen die Flucht. Eine Angestellte wurde verletzt.
Mit Pistole Angestellte bedroht
Auch in Kitzbühel war die Vorgangsweise ähnlich bzw. nahezu gleich: Zunächst klingelte ein als Kunde auftretender Mann an der Sicherheitstür. Dieser zog dann eine Pistole, zwang die Angestellten, sich auf den Boden zu legen und ließ die beiden Komplizen in das Geschäft. Dann erfolgte die übliche Vorgangsweise: Vitrinen auf brutale Art einschlagen, Wertgegenstände zusammenraffen und Flucht. Wobei die Flucht mitten durch die Fußgängerzone in Kitzbühel erfolgte, die zahlreiche Augenzeugen mitverfolgen konnten. Der Schaden betrug mehr als eine Million Euro.
Entscheidender Fehler bei Überfall in Samnaun
Heuer am 3. April machten die Täter einen aus ihrer Sicht groben Fehler: Nach einem Überfall in Samnaun in der Schweiz in unmittelbarer Nähe zu Tirol wurden sie im Zuge einer Alarmfahndung geschnappt, da die potenziellen Fluchtrouten begrenzt waren. Nach diesem Überfall mit 2,8 Millionen Euro Schaden wurden vier Täter festgenommen. Der Pink-Panther-Gruppierung wurden ursprünglich 200 Mitglieder zugeschrieben. Da deren Vorgehensweise bei den Überfällen mittlerweile von weiteren Gruppierungen nachgeahmt wird, sind es nun laut Polizeiangaben weit mehr.
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