Der Internationale Währungsfonds (IWF) bescheinigt der Wirtschaft von Venezuela praktisch den totalen Kaufkraftverlust. Die Preissteigerung betrage am Ende des laufenden Jahres 1,37 Millionen Prozent, heißt es im Weltwirtschaftsbericht des Fonds, der am Dienstag im indonesischen Nusa Dua vorgestellt wurde. Für das nächste Jahr prognostiziert der IWF gar Preisanstiege von zehn Millionen Prozent.
Zum Vergleich: Insgesamt bewegt sich der Preisanstieg in Lateinamerika bei rund sechs Prozent, im Krisenland Argentinien bei über 30 Prozent. Westliche Volkswirtschaften streben in der Regel eine Zielmarke von etwa zwei Prozent an, um Preisstabilität zu gewährleisten. Die IWF-Prognose für Venezuela wird von einigen Volkswirten kritisiert, weil eine Hyperinflation dieser Größenordnung kaum akkurat vorhergesagt werden könne.
Wirtschaft schrumpft zweistellig
Venezuela ist das ölreichste Land der Welt. Doch die völlige Abhängigkeit der Volkswirtschaft von den Ölvorkommen sowie politische Fehlentscheidungen haben das Land in Turbulenzen gestürzt. Die Wirtschaftsleistung Venezuelas schrumpft dem IWF zufolge im dritten Jahr in Folge um einen zweistelligen Prozentsatz, heuer um 18 Prozent nach 14 Prozent im Vorjahr. Der umstrittene Präsident Nicolas Maduro versucht sich mithilfe einer neuen Kryptowährung zur Wehr zu setzen.
Doch rund ein halbes Jahr nach seiner offiziellen Einführung ähnelt die weltweit erste staatliche Kryptowährung eher der Romanfigur „Der Unsichtbare“. Trotz einer viermonatigen Recherche der Nachrichtenagentur Reuters sind bisher keine Firmen oder Institutionen bekannt, die den Petro als Zahlungsmittel akzeptieren. Die Cyber-Devise kann an keiner der namhaften Kryptobörsen gehandelt werden.
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