Für seine Suche nach Anzeichen von intelligenten außerirdischen Lebensformen (Aliens) will das Projekt „Breakthrough Listen“ nun MeerKAT, einen Verbund von Radioteleskopen in der Karoo-Region in Südafrikas nutzen. Mit der Anlage will man eine Million Sterne nach Signalen fremder Zivilisationen durchsuchen, wie die Leiter des Projektes, das auch vom im März verstorbenen britischen Star-Physiker Stephen Hawking unterstützt wurde, kürzlich bekannt gaben.
„Die Zusammenarbeit mit MeerKAT wird die Möglichkeiten von ,Breakthrough Listen‘ erheblich verbessern“, sagte der Milliardär und Unternehmer Juri Milner, der Gründer der Mutterorganisation „The Breakthrough Initiatives“. „Das ist jetzt wirklich ein globales Projekt“, so der Russe, der das 2015 gestartete Programm „Breakthrough Listen“ mit 100 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 87 Millionen Euro) finanziert. Mit MeerKAT könne man „unsere kosmische Nachbarschaft schneller als je zuvor nach technische Signaturen untersuchen“, sagt ein Sprecher des Projektes.
Eine Million Sterne soll überwacht werden
„Breakthrough Listen“ widmet sich der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz und verfolgt das Ziel, mithilfe von Teleskopen eine Million Sterne und 100 benachbarte Galaxien der Erde zu überwachen. Alle damit erfassten Daten sollen öffentlich zugänglich sein, heißt es. Für die Suche nach Signalen werden auch das Radioteleskop in Green Bank (Bild unten) im US-Bundesstaat West Virginia, der Automated Planet Finder des Lick-Observatoriums in den USA und das Parkes-Radioteleskop in Australien eingesetzt. Das Projekt soll zehn Jahre dauern.
Anlage in Afrika besteht aus 64 Antennen
Die 2012 begonnene und etwa 4,4 Milliarden Rand (rund 280 Millionen Euro) teure MeerKAT-Anlage in der Halbwüste Karoo in der Provinz Nordkap wurde erst vergangenen Juli eingeweiht. Sie besteht aus 64 tellerförmigen Antennen mit einem Durchmesser von je 13,5 Metern, ist der bisher größte und stärkste Radioteleskop-Verbund auf der Südhalbkugel und ermöglicht schärfere Bilder von Objekten, die Tausende Lichtjahre von unserer Erde entfernt sind.
Ursprünglich bestand die Anlage nur aus 20 tellerförmigen Antennen und wurde Karoo Array Telescope (KAT) genannt. Weil die südafrikanische Regierung für das Projekt aber deutlich mehr Geld als ursprünglich geplant locker machte, konnten schließlich sogar 64 Teleskope gebaut werden. Weshalb man den Namen des Teleskop-Verbundes auch in MeerKAT. („Meer“ bedeutet „mehr“ in Afrikaans, Anm.) änderte. Die Bezeichnung ist zudem eine Anspielung auf die posierlichen Erdmännchen (englisch „meerkat“, Anm.), die in der Karoo-Region beheimatet sind.
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