Für seine Spielsucht

Beamter veruntreut fast 400.000 € Amtsgebühren

Oberösterreich
10.10.2018 07:35

Die Ermittlungen im Fall jenes Beamten der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen-Eferding, der seit Jahren Amtsgebühren veruntreut haben soll, sind abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Wels hat gegen den Verdächtigen nun Anklage erhoben: Der 60-Jährige dürfte knapp 400.000 Euro abgezweigt haben.

Seine Spielsucht dürfte den Beamten zu den kriminellen Taten verleitet haben. Ein Laster, das er gut verschleiert hatte. Bis zum Auffliegen der Malversationen im Dezember 2017 galt der 60-Jährige als fleißiger und zuverlässiger Mitarbeiter. 

Gebühren eingesteckt
 Wie sich im Laufe der Ermittlungen aber herausstellte, soll der Verdächtige jahrelang vor allem Verwaltungsabgaben - die er von Kfz-Werkstätten und Automobilclubs für Kfz-Begutachtungsplaketten kassiert hatte - anstatt in die Amtskassa in die eigene Tasche geleitet haben. Er dürfte sich auch an Führerschein-, Pass- und Kennzeichentafel-Gebühren vergriffen haben.

Neun Jahre unentdeckt
 Die Höhe der veruntreuten Summe verblüfft, waren die Ermittler doch zunächst von etwa 100.000 Euro Schaden ausgegangen. „Der Tatzeitraum erstreckt sich über neun Jahre - von 2008 bis 2017“, betont Christian Hubmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels. Das Land Oberösterreich schloss sich dem Verfahren als Privatbeteiligter an. Externe Geschädigte gibt es in der Causa offenbar keine. 

Amtsmissbrauch
 Der Verdächtige wurde nun wegen Amtsmissbrauch angeklagt. Einen Teil des Schadens konnte der 60-Jährige inzwischen aber wiedergutmachen. „Er hat bisher 120.000 Euro zurückbezahlt“, bestätigt Hubmer.
 Vom Urteil im Strafprozess wird übrigens auch abhängen, welche dienstrechtlichen Konsequenzen gezogen werden. 

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