Nach Korkut-Entlassung

Deutschland: Aufregung um Lüge von Stuttgart-Boss

Fußball International
10.10.2018 12:36

Der Wirbel um den Trainerwechsel von VfB Stuttgart schlägt große Wellen: Der Vorstand vom Bundesliga-Schlusslicht, Michael Reschke, kräftigte am Samstag einige Stunden nach dem 1:3 gegen Hannover noch den Rücken von Trainer Tayfun Korkut, schloss sogar seine Entlassung aus. (Zitat: „Die Frage nach dem Trainer stellt sich nicht.“) Da wusste er aber schon, dass Korkut am nächsten Tag gehen muss. Jetzt wird er wegen der Lüge heftig kritisiert.  

Einige Tage später wurde der neue Trainer Markus Weinzierl vorgestellt, der am Dienstag beim VfB einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hatte. VfB-Sportvorstand Michael Reschke war auch mit dabei. Er erklärte, dass er Lügen im Fußball für notwendig hält. „Ganz ehrlich: Natürlich gehört das in Extremsituationen auch einmal zu unserem Geschäft. Du kannst ja gar nicht jeden Gedanken öffentlich äußern (..) Ein bisschen Flunkern gehört dazu. Es geht grundsätzlich immer nur darum, was das Beste für den Klub ist“, meinte Reschke dem „Sport Bild“ gegenüber.  

(Bild: GEPA)
(Bild: AFP)

„Ich gebe offen zu, dass ich in der Frage nicht ganz ehrlich war und respektiere, wenn das nun in der Öffentlichkeit anders interpretiert und missverstanden wird. Damit kann und muss ich leben“, sagte Reschke. Bei der Pressekonferenz fügte er noch hinzu: „“Das Wort Lüge ist natürlich ein großes Wort. Fakt war, dass wir direkt im Anschluss an das letzte Spiel überlegt haben, wie wir das Thema jetzt angehen. Wir haben schon vor dem Spiel gesagt, dass wir uns am Abend zusammensetzen. Das Gespräch war ergebnisoffen. Daher haben wir direkt nach dem Spiel gesagt, dass wir zu dem Trainer stehen.„    

Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer kritisierte indes Reschke für seine Not-Lüge. “So eine Geschichte, dass man einem Trainer kurz nach dem Spiel den Rücken stärkt und ihn dann am Morgen danach beurlaubt, das ist ein Stil, der mit seriösem Fußball nichts zu tun hat„, sagte BDFL-Präsident Lutz Hangartner der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. “Es gibt keine unterschiedlichen Meinungen dazu: Die Art und Weise, wie hier mit Trainern umgegangen wird, ist nicht akzeptabel. Dass Reschke hier auch noch offen zugibt, gelogen zu haben, ist schon deswegen unmöglich, weil es hier um Menschen geht."

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(Bild: KMM)



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