Mitarbeiter von Wiener Wohnen haben in den nächsten Monaten einiges zu tun: Ganz oben auf der To-do-Liste steht das Tauschen von „läppischen“ 220.000 Türschildern. Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dürfen nämlich keine Namen mehr auf den Gegensprechanlagen stehen. Diese werden daher durch Nummern ersetzt.
Ein Mieter hatte die Causa ins Rollen gebracht. Er fragte nach, warum sein Name überhaupt an der Türklingel angebracht worden sei. Die Stadt prüfte daraufhin die Sachlage und stellte fest, dass die bisher üblichen Klingelschilder an Wiens Gemeindebauten nicht mehr den Auflagen der DSGVO entsprechen.
Top-Nummer statt Nachname
Die Konsequenz: In knapp 2000 Wohnanlagen müssen jetzt alle Türschilder getauscht werden. Anstelle der Nachnamen der Mieter wird auf diesen künftig nur noch die Top-Nummer zu sehen sein. Wie Wiener-Wohnen-Sprecher Markus Leitgeb gegenüber orf.at sagte, handle es sich um etwa 220.000 Klingeln, die nun umgerüstet werden. Bis Ende des Jahres soll das Projekt zur Klingel-Anonymisierung abgeschlossen sein. Andere Hausverwaltungen sind von der neuen Regelung übrigens auch betroffen.
Laut ARGE Daten ist diese Lösung die „einzige rechtskonforme Vorgangsweise“. Das Verbot der Kenntlichmachung bestehe aber schon länger. „Diese Verpflichtung zur Anonymität ist nicht neu und gilt seit 1980, seit Mai 2018 sind jedoch die Sanktionsmöglichkeiten verschärft“, hieß es in einer Stellungnahme.
Wer will, kann Name wieder anbringen
Und noch eine interessante Information am Rande: Wer weiterhin seinen Namen am Türschild stehen haben möchte, darf dies natürlich, muss sich allerdings selbst darum kümmern: „Jede Mieterin und jeder Mieter im Gemeindebau kann es ebenso machen wie in einer Genossenschaft oder einem Privatbau: sich ein Pickerl oder ein kleines Kärtchen nehmen und die Nummer mit dem Familiennamen oder einem anderen Erkennungszeichen bekleben“, so Leitgeb im Gespräch mit orf.at.
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