Unter Druck

AfD-Chef: „Nazis gehören nicht in diese Partei“

Ausland
13.10.2018 14:44

In Deutschland hat sich AfD-Chef Alexander Gauland für einen klaren Trennungsstrich zwischen seiner rechtspopulistischen Partei und Rechtsextremisten ausgesprochen. „Nazis gehören nicht in diese Partei“, sagte Gauland am Samstag auf einem Landesparteitag der brandenburgischen AfD in der Stadt Brandenburg an der Havel.

Mit Blick auf die diskutierte mögliche Beobachtung der Alternative für Deutschland durch den Inlandsgeheimdienst fügte er hinzu: „Ich sage das nicht wegen des Verfassungsschutzes. Ich sage das, weil es die Seele der Partei betrifft.“ Er sage es wegen der Menschen, die eine Zukunft in der AfD haben wollten. Gauland selbst war erst vor wenigen Tagen von Historikern vorgeworfen worden, in einem Zeitungsartikel ähnlich argumentiert zu haben wie Adolf Hitler in einer Rede von 1933.

(Bild: AFP)

Die Partei steht zunehmend unter Druck, weil die Verfassungsschutzämter der Länder Material sammeln, um voraussichtlich noch heuer über eine etwaige Beobachtung der Partei mit geheimdienstlichen Mitteln zu entscheiden. Der Partei wird von Gegnern immer wieder eine große Nähe zu Rechtsextremisten vorgeworfen. So waren AfD-Funktionäre nach dem gewaltsamen Tod des 35-jährigen Deutsch-Kubaners Daniel H. bei Demonstrationen in Chemnitz ebenso wie Rechtsextremisten aufgetreten.

Demonstranten halten bei einer AfD-Veranstaltung Schilder mit Bildern hoch, die angeblich von Migranten getötete Bürger zeigen sollen. (Bild: AP)
Demonstranten halten bei einer AfD-Veranstaltung Schilder mit Bildern hoch, die angeblich von Migranten getötete Bürger zeigen sollen.

„Von Menschen mit nationalsozialistischer Ideologie fernhalten“
Gauland betonte, dass es mit der Partei eine echte Alternative gebe. „Aber gerade, wenn wir für die Demokratie eintreten, und gerade, wenn wir für eine alternative Politik für die Zukunft unseres Volkes kämpfen, ist es ganz wichtig, dass wir uns von Menschen fernhalten, die uns mit irgendeiner nationalsozialistischen Ideologie überziehen wollen.“ 

Er fügte hinzu: „Bezahlte Quislinge mit Naziparolen haben in der AfD nichts zu suchen. Und treten wir alle dafür ein, dass sie verschwinden.“ Der Begriff Quisling ist gebräuchlich als abwertende Bezeichnung für einen Kollaborateur und geht zurück auf den norwegischen Faschisten und Nazi-Kollaborateur Vidkun Quisling, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Landesverräter hingerichtet wurde.

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