Jahrelang fehlten dem großen Kompressorenwerk in Fürstenfeld die „PS“, seit der Übernahme durch den japanischen Großkonzern Nidec im Vorjahr läuft der Motor aber wieder auf Hochtouren. Innerhalb von drei Jahren sollen 50 Millionen Euro in den Standort investiert werden, gut 150 neue Arbeitsplätze könnten entstehen.
Wir haben am Standort viele Höhen und Tiefen erlebt", sagt Geschäftsführer Rudolf Mirth. Das 1983 unter dem Namen Verdichter Österreich in Betrieb genommene Werk hat eine bewegte Geschichte mit wechselnden Eigentümern.
Die Wirtschaftskrise ab 2008 traf Fürstenfeld hart, Eigentümer ACC musste 2012 sogar Insolvenz anmelden. Ein deutscher Finanzinvestor übernahm, investierte aber kaum, sogar die Verlagerung der Produktion drohte. Der Mitarbeiterstand sank von einstmals mehr als 800 auf nur noch 300.
Japaner brachten Aufschwung
Doch im Sommer 2017 kam der große Umschwung - mit einem neuen Eigentümer aus Asien: Nidec, ein stark wachsender japanischer Konzern mit weltweit 130.000 Mitarbeitern und mehr als 300 Unternehmen. Groß geworden ist Nidec mit kleinen Elektromotoren, der Fokus rückt jetzt immer stärker auf Automatisierung und dem vernetzten Internet der Dinge. „Wir passen da genau rein“, erzählt Mirth.
Auslastung soll deutlich steigen
In Fürstenfeld werden Kompressoren für Gefriertruhen und Kühlschränke hergestellt. Zuletzt wurde die Kapazität von sechs Millionen Stück pro Jahr aber nur zu einem guten Drittel ausgeschöpft, die Auslastung soll - und wird - sich klar steigern. Nicht nur das: Seit August werden auch Waschmaschinenmotoren in Fürstenfeld produziert.
Bis zu 150 neue Mitarbeiter
Bei einem Werksbesuch gemeinsam mit der steirischen Plattform Automatisierungstechnik ist der Optimismus überall spürbar. Gut 50 Millionen Euro sollen bis Ende 2020 in Maschinen, neue Produkte und verstärkte Automatisierung fließen, zu den derzeit 380 Mitarbeitern könnten etwa 150 dazukommen.
Doch ein Problem der Branche macht auch vor Nidec nicht halt: Es ist sehr schwer, im technischen Bereich Fachkräfte zu finden. „Wir suchen weltweit“, erzählt Mirth.
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