Nicht nur im Bund, auch auf Landesebene geht’s in der Sozialdemokratie weiter drunter und drüber. Am Montag warf Geschäftsführer Oliver Wieser das Handtuch. Nach nur zehn Monaten im Job. Entweder hat der Gute sich im Vorfeld nicht überlegt, worauf er sich einlässt, oder er war einfach überfordert.
Für Parteichef Michael Schickhofer tut sich also die nächste Baustelle auf. In einem ersten Kommentar erklärte der LH-Vize - verhalten bis verkniffen -, „man solle Reisende nicht aufhalten“. Erst letzte Woche, bei der Klubreise nach Portugal, hätte ihn Wieser „in intensiven Gesprächen“ darüber informiert, dass „private, familiäre Gründe“ diesen Entschluss beschleunigt hätten.
Um Häme und Schaden zu begrenzen, macht Schickhofer auf Positivismus: „Mir ist lieber, dass das lange vor der Wahl (Mai 2020, Anm. d. Red) passiert ist. Denn wenn die Leidenschaft nicht stimmt, dann ist das Ende so wie jetzt eh g’scheiter.“
Wieser bleibt im Landtag
Was der Ex-Parteigeschäftsführer aber aus „familiären, privaten Gründen“ nicht macht, ist, auch sein Landtagsmandat zurückzulegen. Verständlich, bringt ja immerhin auch an die 6000 Euro Körberlgeld im Monat. Dem Parteichef sind in Sachen Mandat übrigens die Hände gebunden, er könnte es nicht einmal entziehen, das sieht das Wahlgesetz so vor. Das Höchste der Gefühle wäre der Hinauswurf aus dem SP-Klub, dann würde Wieser aber als „wilder Abgeordneter“ weitermachen können.
Sollte Wieser - im „Steirerkrone“-Gespräch kündigte er an, das Mandat „bis auf Weiteres“ zu behalten - doch zurücklegen, dann wären Alexia Getzinger (die ja auch für die Nachfolge von Bettina Vollath als Landtagspräsidentin gehandelt wird) und der Geschäftsführer des Musikvereins, Michael Nemeth, die Nächsten auf der Liste.
Max Lercher winkt ab
Und wie geht’s jetzt in der Partei weiter? Der bewährte Max Lercher wäre ja am Markt, Schickhofer hat angekündigt, das Gespräch zu suchen. Aber Lercher hat, ebenfalls aus privaten Gründen, schon abgewunken. Vorerst wird Günther Pirker vom Gemeindevertreterverband interimistisch den Partei-Sekretär machen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.