„Es gibt das Phänomen der Kinder- und Jugendobdachlosigkeit“, stellt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas in der Erzdiözese Wien, fest. Das Notquartier „a_way“ im 16. Bezirk sei ja quasi der Beweis dafür, „dass diese Not real ist“. Auch die Politik stehe diesbezüglich in der Pflicht, wenn man bedenke, dass allein im Jahr 2017 rund 100.000 Kinder und Jugendliche aus den Mitteln der heiß diskutierten Mindestsicherung unterstützt wurden.
Mehr als ein Drittel aller Menschen, die sich in Wien wegen Wohnproblemen erstmals an die Caritas wenden, ist unter 30 Jahre alt. „Wir wissen, wenn ein Teenager plötzlich auf der Straße steht, bedarf es ganz spezieller Angebote, um wieder eine Vertrauensbasis aufzubauen und Hilfe möglich zu machen“, betont Klaus Schwertner am Montag. Und die Gesellschaft hat eine wichtige Verantwortung, „Kinder und Jugendliche nicht alleine zu lassen“, so Schwertner.
Hilfe in akuten Krisen
In Einrichtungen der Caritas finden junge Menschen Unterstützung in akuten Krisen und prekären Wohnsituationen. Zudem bieten Beschäftigungsprojekte sinnstiftende Tagesstruktur und Prävention von Obdachlosigkeit. „Die Investition in unsere Jugend ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“, ergänzte Claudia Amsz, Caritas-Leiterin im Bereich „Jugend und Familie“.
2970 Übernachtungen im Jahr 2017
Seit 2005 bietet die Caritas Notschlafstelle einen Schutzraum für junge Menschen. Das „a_way“ ist die einzige Notschlafstelle für Jugendliche in Wien und wird aus Fördermitteln des Fonds Soziales Wien, der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) und der Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF) betrieben. Im „a_way“ bietet die Caritas Jugendlichen nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern ein Team von SozialarbeiterInnen steht ihnen für Fragen zur Seite. 2017 haben 446 Jugendliche 2970 Mal im „a_way“ übernachtet.
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