Geisel leicht verletzt
Bewaffnete Geiselnahme am Kölner Bahnhof beendet
Nach stundenlanger Anspannung hat die Polizei am Montag eine Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof beendet und eine Frau aus der Gewalt des Täters befreit. Der Mann wurde schwer verletzt und musste wiederbelebt werden, sein Opfer erlitt nach Polizeiangaben leichte Verletzungen.
Kurz nach 15 Uhr konnte die Polizei einen erfolgreichen Zugriff auf den Täter, der sich mit seiner Geisel in einer Apotheke verschanzt hatte, vermelden:
Spezialkommando stürmte Apotheke
Laut Informationen der „Bild“ stürmte ein Spezialkommando der Polizei die Apotheke, zwei Explosionen waren zu hören. Wenig später konnten die Einsatzkräfte einen erfolgreichen Zugriff vermelden, die junge Frau wurde von Rettungskräften versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Der rund 60-jährige Täter soll sich nach dem Zugriff in Lebensgefahr befinden und wurde ebenfalls medizinisch versorgt.
Situation extrem unübersichtlich
Zuvor war die Situation extrem verwirrend, mehrere Falschmeldungen kursierten durch die sozialen Netze. Es gab Berichte über Schüsse und Rauch, beides konnte bislang nicht bestätigt werden. Sogar von einem angeblich von einem Unbekannten angezündeten Mädchen war in sozialen Netzwerken die Rede - was unter anderem auch von einem AfD-Politiker aus Köln ungeprüft auf Twitter verbreitet wurde.
Damit nicht genug, kuriserten bereits Bilder, die den vermeintlichen Geiselnehmer zeigen sollen. Die Polizei rief die Menschen indessen über den Kurznachrichtendienst mehrfach dazu auf, keine Gerüchte und Spekulationen zu verbreiten.
Die Polizei hatte zunächst von einer „Bedrohungslage“ in einer Apotheke gesprochen, die den Beamten um 12.45 Uhr gemeldet wurde. Kurz vor 13.30 Uhr dann die Bestätigung: Es handle sich um eine Geiselnahme im Bereich um den Hauptbahnhof. Ein Sondereinsatzkommando machte sich umgehend auf dem Weg und bereitete sich gegen 14.30 Uhr auf einen Einsatz vor.
Laut unbestätigten Medienberichten könnte ein Zusammenhang mit einem Streit in der McDonald‘s-Filiale am Bahnhof bestehen. Möglicherweise könnte sich der Streit eines Mannes und einer Frau aus dem Fast-Food-Restaurant in die Apotheke verlagert haben und dort eskaliert sein, berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf Augenzeugen.
Im Zuge des anlaufenden Großeinsatzes wurde der Bereich um den Hauptbahnhof großräumig abgeriegelt. Die Einsatzkräfte sperrten auch das Gebiet um den Breslauer Platz auf der Rückseite des Bahnhofs großräumig ab.
Bahnmitarbeiter schickten Reisende zurück. Im Zugverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Das Unternehmen sprach zunächst von „starken Einschränkungen“ und bat Reisende, sich über den aktuellen Status ihrer Zugverbindungen zu informieren. Wenig später hieß es dann aber, dass der Bahnhof komplett abgesperrt und geräumt wurde.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.